Eine Kritik von Leimbacher-Mario (Bewertung des Films: 6 / 10) eingetragen am 11.05.2020, seitdem 201 Mal gelesen
Nicht Bava, aber brava
Ein Brief bzw. letzter Wille erreicht einen Rechtsanwalt, der sich daraufhin sofort in die schaurige Kleinstadt zu dem Verfasser der Zeilen, seinem Mandanten begibt. Doch der ist bereits seit einem Jahr tot! Wer hat den Brief gefĂ€lscht? Was soll das schaurige Verwirrspiel? Oder ist nachher nicht doch noch wirklich der alte Herr Hauf (der viel mit ĂŒbernatĂŒrlichem Zeug zu tun hatte) aus seinem Grab auferstanden?Â
âCemetery of the Living Deadâ ist ein klassischer Italo-Gothic-Grusler im Stile von Meister Bava, in seinen besten Momenten sogar auf dessen Level. Die Story hĂ€lt einige Ăberraschungen bereit, ist durchaus rund und durchdacht (Raimi hat fĂŒr âDrag Me To Hellâ hier etwas gewildert), Barbara Steele ist und bleibt eine barocke Göttin, die in solche Stoffe natĂŒrlich exzellent hineinpasst, zudem sind die GemĂ€uer sehr stimmig und (gerade hintenraus) ist der Film gar nicht mal zimperlich mit VerĂ€tzungen und aufgeschnittenen BĂ€uchen. Das hat alles HĂ€nde (die sich manchmal sich bewegt ;)), FuĂ und Sinn, das macht SpaĂ fĂŒr Fans von âLa Maschera Del Demonioâ bis âDanza macabraâ. Score und Nebendarsteller verblassen etwas, LĂ€ngen kann man selbst als AnhĂ€nger solcher Schauerstoffe nicht ganz wegreden, der englische Titel âTerror-Creatures und so weiterâ fĂŒhrt etwas in die Irre bzw. wirkt effekthascherisch, beim Bad der Steele sieht man leider kaum - doch ansonsten ist das aber mal ganz locker im grĂŒnen Bereich des Eurohorrors der damaligen Zeit. Schwarz-weisser Nagelkauer. Und ganz nebenbei nimmt man hier Romeros âNight of the Living Deadâ durchaus einiges voraus und satte 3 Jahre ab...Â
Fazit: schauriger Gothic Horror-Geheimtipp, der den Untoten-Filmen in den darauffolgenden Jahren schon eine Schippe vorwegnahm und fĂŒr Fans solcher Italo-Gruselgeschichten fraglos einen Blick wert ist. Kein Gold, nicht glĂ€nzend, aber dennoch auf seine Art stimmig und wertvoll.Â
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