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Mr. Bean macht Ferien (2007)

Eine Kritik von Mr. Hankey (Bewertung des Films: 8 / 10)
eingetragen am 07.05.2007, seitdem 607 Mal gelesen



Es war im Jahre 1989, als ein kleiner unbekannter britischer Komiker die Welt mit einem Schlag für sich beanspruchen sollte. Rowan Atkinson, vorher nur durch einige Werbespots bekannt geworden, machte als tölpelhafter Mr. Bean auf sich aufmerksam und die Freunde der gepflegten englischen Komödie lagen dem seichten, aber wirklich unheimlich komischen Ekelpaket, welches aber das Herz auf dem rechten Fleck hat, zu Füßen. Kein Wunder also, dass einige Jahre später sogar ein Film um Mr. Bean gemacht wurde, der bei seinen Fans aber recht zwiespältig ankam. Die einen konnten immer noch aus vollem Halse über Bean lachen, anderen ging die Veramerikanisierung, sowie das ständige Geplapper der sonst eher stummen Figur, sehr gegen den Strich. Dennoch wurde der Streifen ein riesiger Erfolg und das Atkinson somit noch einmal in die Bean-Rolle schlüpfen würde, war schon kurz danach klar wie Kloßbrühe. 2007 nun war es endlich soweit, doch die Ängste, dass Bean wieder einmal nur zum überlangen Episodenwitz verkommt, war allerorts gegeben. Doch nach Anblick von "Mr. Bean macht Ferien" kann man nur überrascht sagen, dass Atkinson nun endlich wieder allen Bean-Fans willkommen sein dürfte, denn mit dem Vorgängerfilm hat dieser Ferientrip nun wirklich nichts mehr zu tun, mit der TV-Serie dafür allerdings eine ganze Menge.

Denn "Mr. Beans Holiday" legt bei seiner Hauptfigur nun wieder dort die Werte an, wo sie am meisten punkten kann. Nämlich in der Mimik und Gestik, sowie der kindlichen Naivität. Die Geschichte dazu ist recht passend und kann für einen Bean-Film gefallen. Denn Mr. Bean gewinnt bei einer Tombola eine Reise ins sonnige Frankreich, mit allem drum und dran. Als er bei einer Zugfahrt auf den kleinen Stepan trifft, dessen Vater wegen Bean den Zug verpasst hat, kümmert er sich um den verlassen Jungen. Da dieser genauso wie er nach Canne möchte, schließen sich die Beiden zusammen, um sich auf einen abenteuerlichen und recht wortkargen Trip zu machen, der aber natürlich, Bean sei Dank, alles andere als einfach wird... Ja, hier muss man einfach anmerken, dass sich die Drehbuchschreiber doch einiges haben einfallen laßen, um den neuen Bean-Film nicht wieder als überlange Episode der TV-Serie wirken zu lassen. Bean stolpert wirklich von einem Fettnäpfchen ins Nächste, kommt dabei an allerlei Sehenswürdigkeiten vorbei und lässt es sich dennoch nicht nehmen, immer das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen. Auch wenn wirkliche Spannung auch hier wieder zu keinem Moment aufkommt und sich der Fokus hauptsächlich nur auf Beans Tollpatschigkeiten fokussiert, so wirkt das Ganze dennoch ne ganze Ecke runder, als wie der Vorgänger und vor allem wesentlich "beaniger"!

"Beaniger" insofern, dass unser Freund sich dieses mal nicht den aalglatten Regeln der US-Komödie beugen muss, was vor allem daran spürbar ist, dass er in seinem neusten Streich, so wie es sich gehört, kaum ein Wort sagt. Durch seinen Trip nach Frankreich sowieso in der Sprache gehemmt, ist es nun wirklich wieder einzig und allein die Körpersprache, die bei Bean zum lachen animiert. Wenn er sich nach diesem oder jenem Missgeschick wie ein kleiner Junge ärgert, wenn er seinem Kompass folgend, gerade aus in Richtung Bahnhof stolziert und dabei jedes noch so große Hinderniss mit dem Fingerschnippen hinter sich lässt, oder ein blöd drein schauendes Gesicht nach dem Anderen auflegt, dann weiss man als geneigter Fan einfach, dass man es endlich wieder mit dem Bean zu tun hat, der einem schon in der TV-Serie ans Herz gewachsen ist. Hinzu kommen dann natürlich trotzdem noch einige Sprachwitze, die aber nur aus der Hinsicht als Sprachwitz angesehen werden, da Bean die gesprochenen Worte der Franzosen (die im Film glücklicherweise auch nicht synchronisiert, sondern nur mit UTs versehen worden) nicht versteht und somit ein ums andere Mal ratlos bleibt. Oder auch der Running Gag mit "Gracias" anstatt "Merci"! Ansonsten aber lebt der Film vom visuellen Treiben auf der Leinwand, sowie seiner grandiosen Musikuntermalung und könnte somit zeitweise fast schon als Stummfilm durchgehen.

Aber auch neben seiner Titelfigur kann der Film durchaus gute Laune vertreiben. Das liegt zum einen an den netten Nebencharakteren, die man Bean hier mit auf den Weg gegeben hat. Der kleine französische Junge, um den sich Bean hier wirklich rührend kümmert, kann schon einmal alle Niedlichkeitsfaktoren auf sich ziehen und gibt mitunter einen herrlichen Einklang, zu Beans akrobatischen Zügen. Oder auch die hinreizende Sabine, in die sich die beiden Jungs wohl doch schon ein wenig vergucken und die bei Bean schon allein wegen ihres Auto ein Stein im Brett hat. Und dann natürlich noch Willem Dafoes Rolle des Regisseurs Carson Clay, die hier nicht nur herrlich versnobt rüberkommt, sondern später sogar eine gelungene Satire, über so manch übertrieben gewollt kunstvolles Filmchen, die in Canne bekanntermaßen rauf und runter laufen, abgibt. Ja, die Figuren in diesem Film passen, im Vergleich zum Vorgänger, doch ein ganzes Stück weit besser zu Bean. Und wer schon lange mal wieder eine Komödie vor herrlicher Bilderbuchkulisse sehen wollte, der wird hier ebenfalls bestens bedient, denn die malerischen, französischen Hintergründe, können einem schon irgendwo richtig in Urlaubsstimmung versetzen, weshalb man es hier nun fast schon mit einem regelrechten Feel-Good-Movie zu tun hat.

Doch natürlich steht und fällt der Streifen vor allem durch seinen Hauptdarsteller Rowan Atkinson, der hier seine Paraderolle allerdings noch einmal absolut zum Besten gibt und auch sichtlich Spaß daran hatte, noch einmal in diese Figur zu schlüpfen. Kaum ein anderer erwachsener Mann, kann mit kindischen Gestiken so wunderbar überzeugen, wie er. Auch wenn es nach jahrelanger Abstinenz sicherlich erst einmal ein paar Minuten dauert, bis man sich an Atkinson in dieser kindischen Rolle wieder gewöhnt hat, so ist man doch nach gut 20 Minuten spätestens wieder vollends dabei und freut sich über jede noch so alberne Peinlichkeit, in die der kleine Engländer hier tritt. Atkinson hat es jedenfalls auch heute noch vollends drauf, Bean die nötige Persönlichkeit zu geben, so dass man über ihn trotz aller Naivität noch lachen kann. Aber auch all seine Nebenspieler (vor allem Dafoe) machen ihre Sache gut.

Fazit: "Mr. Bean macht Ferien" ist im Grunde nichts anderes, als Rowan Atkinsons gelungener Gefallen, für alle Bean-Fans dieser Erde, noch einmal in den kindisch-naiven, dabei aber mindestens genauso komischen, Charakter zu schlüpfen, ohne sich dabei allerdings an irgendwelche amerikanischen Komödien-Regeln halten zu müssen. "Mr. Bean 2" ist ur-britisch, mit einem mächtigen Hauch französischer Kultur, ohne das dabei auch nur ein wirklich unnötiges Wort verloren wird. Quasi fast ein Stummfilmerlebniss, wie es sich für Bean eigentlich schon immer gehört hat, das hauptsächlich durch den bravourösen Körpereinsatz von Rowan Atkinson so herrlich komisch geworden ist und nebenbei den Zuschauer auch mit gelungenen Bildern der französischen Kulisse bei Laune hält. Auf jeden Fall eine dicke Überraschung für all jene, die Bean nach seinem ersten Film schon abgeschrieben hatten. Wer den ersten Katastrophenfilm nicht mag, sollte ihn deshalb am besten ignorieren und diesen Holiday-Film statt dessen als DEN Bean-Film ansehen. Denn wirkliche Bean-Fans dürften hiermit kaum enttäuscht werden und nur für diese ist der Film schließlich gemacht!

Wertung: 7,5+/10 Punkte


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