Eine Kritik von niklas90 (Bewertung des Films: 5 / 10) eingetragen am 13.07.2009, seitdem 547 Mal gelesen
Auf einer dokumentarischen Reise von Pol zu Pol werden die klimatischen Bedingungen, Flora und Fauna der verschiedenen Lebensräume auf der Erde mit modernsten Kameratechniken eingefangen.
Was zeichnet einen guten Natur-Dokumentarfilm aus? Zum einen sind es natürlich gute Bilder, die man sehen möchte und die werden hier definitiv geboten. Manche Aufnahmen sind derart bildgewaltig, dass man seine Augen auch beim mehrfachen Ansehen kaum abwenden kann, die Einstellungen der Eisberge, die gigantischen Wasserfälle, bis hin zu den riesigen Vogelschwärmen sind und bleiben unvergesslich und können so und in dieser Form vielleicht schon in zehn Jahren teilweise nicht mehr inszeniert werden. Vor allem der Umgang mit Zeitlupen gelingt dabei ebenfalls virtuos und hier seien vor allem das Erlegen der Beute vom weißem Hai und vom Leoparden lobend hervorgehoben.
Die Schnitte sind dabei ebenfalls makellos gesetzt, so lässt man sich mit den einzelnen Einstellungen definitiv genug Zeit, verweilt bei den ganz großen Bildern durchaus lang genug, dass sie auf den Zuschauer wirken können und auch die pompöse Filmmusik erfüllt ihren Zweck und unterlegt die grandiosen, beeindruckenden Bilder zu jedem Zeitpunkt stimmig. Zwar hat man die meisten dieser Einstellungen so bereits in der Serie sehen können, aber so wird dem ganzen noch einmal der entsprechende Rahmen geboten, sowie die Möglichkeit das audiovisuell gelungene Werk auch auf der großen Leinwand sehen zu können.
Einen guten Dokumentarfilm zeichnet es jedoch auch aus, dass er interessante Fakten liefert, zum Nachdenken anregt und den Horizont seiner Zuschauer erweitert, was gerade bei Natur-Dokus gern außer Acht gelassen wird und gerade bei "Unsere Erde" zeigt sich dieser Makel mehr als offensichtlich. So sind die Informationen, die gegeben werden, im Grunde allgemein hin bekannt und könnten genauso gut aus einem Biologiebuch für Grundschüler stammen, auch wenn man an dieser Stelle den Schritt der Macher noch nachvollziehen kann, da es nicht allzu leicht sein dürfte, derart viele Bilder zu liefern, derart viele Schauplätze zu integrieren, ohne, dass es auf Kosten der Inhalte geht.
Wesentlich nerviger ist da schon, dass die Reise von Pol zu Pol sehr brüchig, stellenweise sehr konfus aufgebaut wirkt, so knüpft der Film immer mal wieder an neuen Schauplätzen an und findet nicht so recht den roten Faden, womit, anders als bei dramaturgisch gelungen aufgebauten Dokumentarfilmen, wie etwa "Die Wüste lebt" nicht einmal im Ansatz ein Spannungsbogen oder Ähnliches vorhanden ist. Und dann wäre da noch der Appell mit dem Dampfhammer zum Umwelt- und Naturschutz, den man so auch schon dutzendfach gesehen hat und wenn man ehrlich ist: Man kann es wirklich nicht mehr hören. Schade um die Bilder.
Fazit:
Visuell ist der Film über jeden Zweifel erhaben und zeigt faszinierende, gewaltige Bilder, die man so teilweise noch nie zu Gesicht bekommen hat. Dumm nur, dass die Reise über unseren Planeten sehr brüchig erzählt ist, kaum Informationen präsentiert werden, die man nicht schon vorher gekannt hätte und dann auch noch der klischeehafte Appell zum Klimaschutz kommt. Wer sich mit den Bildern allein zufrieden gibt, wird hiermit gut bedient sein, wer interessante Fakten sehen will, ist hiermit nicht allzu gut beraten.
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