Eine Kritik von niklas90 (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 19.09.2010, seitdem 642 Mal gelesen
Eine Gruppe Teenager verbringt eine Nacht in einer Blockhütte mitten im Wald. Dort finden sie merkwürdige okkulte Bücher und ein Tonbandgerät, auf dem ein Forscher erzählt, er habe es hier mit dämonischen Kräften zu tun bekommen, woraufhin er eine Beschwörungsformel aufsagt. Diese erweckt die Kräfte erneut.
Für Sam Raimi, der es über die Sequels von "Tanz der Teufel" über "Darkman", "Schneller als der Tod" und "The Gift" zum "Spider-Man"-Regisseur bringen sollte, war dieser Kulthorrorfilm der Durchbruch. Und dies nicht zu Unrecht, wenn man sich ansieht, was Raimi hier aus einer höchst durchschnittlichen Story und einem extrem niedrigen Budget herausgeholt hat.
So ist "Tanz der Teufel" ein hervorragendes Beispiel dafür, wie eine gelungene Atmosphäre zahlreiche Fehler, die in einem Film gemacht werden, durchweg kompensieren kann. Raimi baut von Anfang an Spannung auf, zwar mit simplen Mitteln, klappernden Türen, einem düsteren Keller und ein paar okkulten Bildchen, aber mit einem herausragenden Gespür für spannende Einstellungen und einem perfekten Timing für Schockmomente kreiert er so dennoch eine düstere Atmosphäre, die fesselt und durchweg eine gewisse Spannung aufrecht erhält.
Ein zweiter Punkt, in dem Raimi herausragende Arbeit leistet, ist die geschickte Steigerung der Spannung. Was mit klassischen mysteriösen Ereignissen beginnt, wird zunehmend rasanter. Dabei greift Raimi auch auf Splatter-Szenen zurück, die nicht ganz zu Unrecht zur Indizierung des Films führten. Obwohl diese durchaus mitunter amüsant sind und vermutlich auch schwarzhumorig sein sollen, tut dies der Spannung keinen Abbruch, da Raimi seinen Film mit vielen skurrilen, aber auch schockierenden Ideen garniert, die durchweg einen gelungenen Unterhaltungswert garantieren.
Dazu ist "Tanz der Teufel" schnell erzählt und bietet damit gute, kurzweilige Unterhaltung, wobei es vielleicht ein bisschen zu weit geht, ihn als Meisterwerk oder Kultfilm zu bezeichnen, da unterm Strich dann doch nicht allzu viel Innovatives, Einzigartiges geboten wird. Denn die Story ist extrem flach und kalkulierbar, was angesichts der guten Umsetzung jedoch zunächst einmal nicht weiter wichtig ist. Deutlich nerviger sind da die schwachen Darsteller, die definitiv auf B-Niveau agieren, was auch für Bruce Campbell gilt, der mit "Tanz der Teufel" eine Karriere als B-Movie-Darsteller begann.
Fazit:
Raimi hat mit "Tanz der Teufel" einen überaus spannenden und atmosphärischen B-Horror-Streifen geschaffen, der zudem mit einem Schuss schwarzem Humor daherkommt. Die stereotype Story und die schwachen Darsteller sind dennoch klare Minuspunkte. Ein guter Film, aber weder Kult noch Meisterwerk.
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