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Butter bei die Fische (2009)

Eine Kritik von buxtebrawler (Bewertung des Films: 6 / 10)
eingetragen am 23.11.2020, seitdem 40 Mal gelesen



„Es ist nur verdammt peinlich!“

Der deutsche Regisseur Lars Jessen inszenierte fürs ZDF die TV-Liebeskomödie „Butter bei die Fische“ nach einem Drehbuch Georg Webers, dessen Ehefrau Ulrike Kriener („Kommissarin Lucas“) eine der Hauptrollen bekleidet. Erstausgestrahlt wurde der Film im Jahre 2009 – im selben Jahr wie Jessens Rocko-Schamoni-Verfilmung „Dorfpunks“. Zwei Schleswig-Holstein-Dorffilme also, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch vom selben Regisseur stammen.

„Es sollten Tendenzen erkennbar sein!“

Das Dorf Toestrup in Schleswig klagt über Frauenmangel. Pastor Petersen (Peter Heinrich Brix, „Neues aus Büttenwarder“) hat es sich zum Ziel gesetzt, seinen Bruder Fiedje sowie die Dörfler Heinrich (Bjarne Mädel, „Stromberg“) – beide Bauern – und Gastwirt Knud (Jan Peter Heyne, Borowski-„Tatorte“), mit dem weiblichen Geschlecht zu verkuppeln und zu diesem Zwecke nicht nur eine Kontaktanzeige aufgegeben, sondern auch eine Prämie in Höhe von 3.000,- EUR für die erfolgreiche Vermittlung ausgelobt. Derweil im Ruhrpott: Petra Koslowski (Ulrike Kriener) ist nicht nur alleinstehend, sondern auch noch arbeitslos, weil ihr eigener Sohn Mikis (Oliver Wnuk, „Stromberg“) sie just entlassen hat. Zwar begegnet sie der Kontaktanzeige mit angemessener Skepsis, schwingt sich gegen Mikis‘ Willen jedoch kurzentschlossen zusammen mit drei Single-Freundinnen (Gerburg Jahnke, „Die Oma ist tot“, Rike Schmid, „Entführt!“ und Elena Uhlig, „Swimming Pool - Der Tod feiert mit.“) in dessen Kleinbus und reist nach Norddeutschland. Das Geld könnte sie schließlich ebenso gut gebrauchen wie ihre Freundinnen neue Männer. Das Dorftrio erweist sich jedoch als ziemlich drömelig und maulfaul, womit die im Pfarramt untergekommene pragmatische Petra und ihre fidelen Freundinnen ihre liebe Not haben…

„Der spricht nicht!“

Das Verhältnis zwischen Petra und Mikis bezeichnet einen Generationenkonflikt etwas anderer Art und lässt sich vereinfacht auf die Formel „weltoffene, freiheitsliebende Mutter versus spießigen Yuppie-Sohn“ bringen. Keinen Generationen-, sondern einen Kultur-Clash birgt die Konfrontation der Dörfler mit den Ruhrpöttlerinnen – und umgekehrt. Dabei wird erwartungsgemäß mit den üblichen Klischees gespielt und langsam, aber sicher freunden sich alle miteinander an. Bis auf ein zwischenzeitliches Gewitter herrscht stets strahlender Sonnenschein und das ländliche Schleswig wird kräftig romantisiert, Knuds Gästehaus jedoch ist heruntergekommen und die Kirche abrissreif und baufällig, für eine Sanierung fehlt das Geld – Symptome für Mängel und Risse in der Dorfidylle, die eben nicht nur monetär eher arm dran ist, sondern der es auch an frischem Wind fehlt.

„Von diesen Sachen verstehe ich nichts.“

Diesen bringen die Mädels ein, die man zusammen mit den Dörflern bald ins Herz schließt, während man den unbeholfenen Annäherungsversuchen beiwohnt: Romantische Heimatkomödie zum Schmunzeln, launig unterlegt mit Musik von Rock und Ballade – ansprechende, wenn auch konstruierte, wenig authentisch anmutende Unterhaltung. Bevor man sich jedoch in allzu seichte Fahrwässer begibt, dreht man etwas an der Dramaturgieschraube, was der Handlung guttut: Mikis meldet seinen Kleinbus als gestohlen und es stellt sich heraus, dass Petra ihre Wohnung im Ruhrgebiet verloren hat. Beides sind lediglich Vorboten eines äußerst konfliktträchtigen letzten Drittels, in dessen Verlauf keineswegs alle Figuren zueinanderfinden. Nichtsdestotrotz verrührt das Ende dann doch kräftig Friede, Freude und Eierkuchen miteinander, und die Chance, anhand des thematischen Dauerbrenners Dorfkirche und des omnipräsenten Pastors etwas Religionskritik einzubringen, wird komplett vertan.

„'n Bauernhof ist kein Streichelzoo!“

„Butter bei die Fische“ ist kein reiner Wohlfühlfilm fürs Seniorenpublikum, sondern als TV-Komödie über weite Strecken generationenübergreifend nett anzuschauen. Angesichts anderer Regiearbeiten Jessens erweckt diese jedoch stark den Eindruck einer Auftragsarbeit, die sich auf einem konstanten Niveau abspielt, einen gewissen Rahmen aber nie verlässt und sich nicht sonderlich viel traut. Das gezeichnete Bild einer Dorfidylle mit reichlich norddeutschem Lokalkolorit und schrulligen, sympathischen, von einem gut aufgelegten und erfahrenen Ensemble verkörperten Figuren sowie der einen oder anderen libidinösen Irrung und Wirrung ist dementgegen ein gerngesehenes und eine recht sichere Bank für eineinhalb Stunden durchaus angenehme, wenn auch eher naive Zerstreuung.


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