Eine Kritik von Leimbacher-Mario (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 28.01.2021, seitdem 114 Mal gelesen
My Private Invasion
Monsterfilm. Abenteuerreise. Liebesfilm. Urlaubsvideo. Politische Parabel. Mischung aus „Cloverfield“ und „Turistas“. Versteckte Kaijus. Im Schatten der Kolosse. Charakterstück. Indiedarling. Sparfuchsprojekt. Neuland. Visitenkarte.„Monsters“ war für die Zuschauer und Regisseur Gareth Edwards damals in vielerlei Hinsicht eine explosive, minimalistische Mischung, die man derart eindringlich und besonnen nicht unbedingt hätte erwarten müssen... Erzählt wird von einem Fotografen und einer jungen Frau, die sich ihren Weg von Mexiko zurück in die Staaten schlagen müssen - jedoch durch „infizierte Zone“, da vor sechs Jahren dort eine Rakete mit extraterrestrischem Material abgestürzt ist und nun auf der Erde bzw. in diesem eh schon oft umkämpften Gebiet regelmäßig Tentakelmonster in allerlei Größen herumspazieren...
Kein Wunder, dass Gareth Edwards danach (s)einen „Godzilla“ inszenieren durfte und damit ein Monsteruniversum startete, das (anders als viele andere) immerhin bis heute am Leben ist. Mit „Monsters“ zeigt er schon früh, dass seine Liebe und Leidenschaft zu eben diesen definitiv besteht und er mit extrem wenig Budget Großartiges zu leisten im Stande ist. Und wer hier wirklich Monsterspektakel erwartet hat - Krach, Bumm, Peng - ist einfach an der falschen Stelle und weiß auch ruhige Diamanten im Dreck leider nicht genug zu schätzen. Die Monster gefallen vom Look jedem Lovecrafterianer - aber sie sind immer nur Hintergrundrauschen, Schatten und Antrieb, nie Herz, Kern oder Oberfläche des Films. Da ist er viel mehr Charakterstück, Urlaubsfeeling mit leichter Todessehnsucht, fast schon Moodpiece. Viele tolle Landschaften, mexikanische Gastfreundschaft trotz lebensbedrohender Invasoren. Politische Allegorien und Abgrenzungen. Mauern Bauern statt Zusammenarbeit, Gestrandete angreifen statt zu lernen. Eine ergreifende, aufkeimende, menschliche Liebesgeschichte. Ein fast noch ergreifenderes Treffen zweier Riesenoktpoden als sehenswerter Antiklimax. Mir gefällt viel an diesem „Monsters“. Ruhige Töne in allen Formen, Farben und Varianten. Ein ungewollter Krieg der Welten.
Fazit: District 7. Gareth Edwards „Monsters“ ist ein weitestgehend klasse „Mini-Blockbuster“ mit tollem Kreaturendesign und genug Raum zum Atmen für Charaktere, Beziehungen, Atmosphäre, Gedanken und Orte. Ein Sci-Fi-Perlchen, das seinem Regisseur nicht ohne Grund als formidables Sprungbrett diente!
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