Eine Kritik von Ersin H. (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 26.02.2015, seitdem 613 Mal gelesen
Habe mir heute A.S. im Kino angesehen und war etwas enttäuscht, da der Film als Oscaranwärter beworben wurde und ich persönlich mir mehr gewünscht hätte. Der Film bietet einige solide Actionszenen, die weder blutrünstig noch gewaltfrei daher kommen, es gibt einige Kopfschüsse und eine derbe Folterszene mit einem Bohrer. Spannung ist in den Einsatzszenen vorhanden, der letzte Einsatz ist definitiv der Beste.
Was fehlte war etwas mehr Kritik am Verhalten Amerikas oder der Soldaten, denn alle Soldaten werden wie kleine Helden dargestellt ohne irgendwelche ethischen Makel. Und die Iraker werden als wilde bezeichnet und kaum als normale Menschen dargestellt, sondern wie gewaltätige Barbaren.
Was ich besonders fragwürdig fand, ist die Szene wo Chris Kyle als kleiner Junge mit einem Gewehr auf Jagd geht und später seinen eigenen Sohn mit zur Jagd nimmt, obwohl es im Film nicht so hervorgehoben oder gemeint war, ist dies für mich ein Teufelskreislauf.
So gesehen sind die irakischen Kinder nicht anders als die amerikanischen, denn beide werde auf Kampf und bestimmte Rollentypen gedrillt.
Besonders nervig waren Szenen, in denen Chris als Legende bezeichnet wurde oder man patriotische Liebeshymnen auf das ach so schöne Amerika machte.
Sehr gut fand ich die passende Härte und die Authentizität bei den Einsätzen. Auch Moustapha, denn gegnerischen Scharfschützen als Gegner hat dem ganzen etwas interessantes gegeben. Doch trotzdem fehlte Selbstkritik und konstante Action, statt dessen sieht man eine halbe Stunde gut gemachte Action und danach dramatische Szenen einer Ehe im Stil eine Soap-Opera.
Etwas mehr kritische Gedanken und mehr Feingefühl hätten diesem ganz brauchbarem Film gut getan, dann hätte er auch einen Oscar bekommen.
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