Eine Kritik von ManCity (Bewertung des Films: 10 / 10) eingetragen am 21.01.2006, seitdem 1909 Mal gelesen
Warum nicht einmal etwas über einen Kommerzfilm schreiben, habe ich mir eben gedacht... ;-)
ANIMALES RACIONALES ist ein schlicht “unglaublicher“ Film! Ausnahmsweise schreibe ich jetzt noch viel über den Inhalt – damit man sich ungefähr vorstellen kann, was hier abgeht...
(Etliche Spoiler folgen somit im nächsten Abschnitt!)
Atomare Explosionen haben offenbar fast die gesamte Menschheit ausgelöscht. An einem unbekannten, entlegenen Ort liegen die Körper einer Frau und von zwei Männern. Rasch stellt sich heraus, dass sie nicht tot sind. Gemeinsam machen sie sich auf eine beschwerliche Reise, die sie durch karge Landschaftsstriche führt. Die Frau hat schon bald mit einem der Männer Sex, was den anderen Typen sehr eifersüchtig macht. Später hat sie dann aber auch mit ihm Sex... Auf ihrer Reise entdecken sie ein Gebäude. Zu ihrem Bedauern findet sich jedoch auch dort kein frisches Trinkwasser und auch keine Nahrung. Vor dem Haus macht ein Schäferhund auf sich aufmerksam. Dieser führt die drei Leute dann ins “Paradies“. Ein Ort mit zahllosen Palmen, diversen Fruchtsorten, Seen, verschiedenen Tierarten usw. Rasch einmal wird eine Hütte gebaut. Die Männer gehen auf die Jagt, die Frau verbringt viel Zeit im Wasser. Und sie ist auch sonst immer öfters nackt unterwegs... Der Schäferhund weicht kaum von ihrer Seite. Eines Tages “bespringt“ der Hund die Frau... Was zuerst wie eine Art Vergewaltigung beginnt, scheint ihr jedoch sehr gut gefallen zu haben... Klar, mit nur gerade zwei Männern wird es natürlich rasch einmal langweilig... Die beiden Männer sind so eifersüchtig, dass sie die Hütte in Brand stecken, wenig später den Hund töten. Dies löst jedoch noch längst nicht alle Probleme. Die beiden Männer, die sich immer mehr wie wilde Tiere benehmen, bekämpfen sich auf Leben und Tod. Und so spazieren am Ende des Films ein Mann und die Frau splitternackt – wie einst Adam und Eva – in eine ungewisse Zukunft...
Ach, ich kann schlicht und einfach nicht anders, als DIE LETZTE STUNDE nur schon auf Grund der Story mit 10 Punkten zu bewerten... ;-)
Echt interessant ist, dass im gesamten Film kein einziges Wort gesprochen wird. In einem Film wie (dem sensationellen!) VASE DE NOCHES, in welchem nur eine einzige Person mitspielt, mag dies nicht überraschen. In ANIMALES RACIONALES jedoch schon! Es wird gestöhnt, gelacht, geschrieen – und natürlich auch gebellt... Einfach unglaublich! Der Score ist teilweise recht “wirr“, passt jedoch meist bestens zu diesem schrägen Film. Die Darsteller überzeugen ebenfalls.
Die erwähnte Sodomie-Szene wird angedeutet, die Frau wird einmal vergewaltigt, ein Mann wird erschlagen, ein Hase gehäutet. Insgesamt gehört DIE LETZTE STUNDE für Fans von (S)Exploitern somit definitiv nicht zum Pflichtprogramm. Mainstreamer werden/würden eh bereits nach wenigen Minuten frustriert den Ausschaltknopf betätigen...
Wer jedoch (auch) experimentelle Filme mag – und für fast alles offen ist – sollte unbedingt einen Blick riskieren!
Es gibt tatsächlich kaum einen anderen Film, der sich mit ANIMALES RACIONALES vergleichen lässt. Teilweise zum Beispiel der ebenfalls sehr “spezielle“ TANYA'S ISLAND.
DIE LETZTE STUNDE gehört zu den wirklich wenigen Filmen (beispielsweise PIG, VASE DE NOCHES, THE MUTILATION MAN, LA BÊTE, THE TELEPHONE BOOK oder THE MANSION OF MADNESS), die mich nach dem Abspann noch einige Minuten sprachlos vor dem TV-Bildschirm zurückliessen…
Wirklich schade, dass Regisseur Eligio Herrero offenbar nur noch einen einzigen anderen Film realisiert hat!
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