Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 3 / 10) eingetragen am 19.08.2015, seitdem 563 Mal gelesen
Von einem ansprechenden Cover sollte man sich eigentlich nicht in die Irre leiten lassen, doch das Boot auf selbigem suggeriert Geister auf hoher See in isolierter Grundsituation, umgeben von fliegenden Todesbooten. Wenn Regieneuling Matt Lofgren wenigstens Geld für eine Nebelmaschine gehabt hätte...
Samantha wird des Mordes an ihrer Familie bezichtigt, doch nach langem Aufenthalt in der Psychiatrie und einem anschließenden Prozess wird sie freigesprochen. Fünf Jahre später begibt sie sich mit einigen Freunden auf die Jacht ihres mittlerweile verstorbenen Vaters. Doch hier scheinen die Dämonen der Vergangenheit zu hausen und der Teufel höchstpersönlich im Bordcomputer zu stecken...
Lofgren steigt mit der Gerichtsverhandlung und kurzen Flashbacks ein, was zwar früh die minimalistische Ausstattung untermauert, die Situation um Hauptfigur Samantha zumindest interessant erscheinen lässt: Hat sie ihre Familie ermordet? Was ist dran an den Missbrauchsvorwürfen gegenüber ihren Vater? Welches Spiel treibt die behandelnde Psychologin und was hat es mit Mark, ihrem Ex auf sich?
Leider vermag sich das Drehbuch auf keine gradlinige Erzählstruktur einigen, so dass auf der Jacht erst gar keine klaustrophobische Stimmung aufkommt und aufgrund zahlreicher Zeitsprünge und Flashbacks zu viele Informationen eingestreut werden, welche eher verwirren, anstatt Spannung aufzubauen.
Hinzu kommen die dürftigen Effekte, denn eine Geistererscheinung und ein eine Teufelstyp, der wie ein Relikt aus den späten Achtzigern daherkommt schüren nicht unbedingt Gruselatmosphäre. Die Idee mit dem befehlenden Bordcomputer, welcher Sam stets ein zeitliches Limit setzt, um jeweils an sich herumzuoperieren, ist nicht schlecht, die Umsetzung jedoch erschreckend blutarm und unspektakulär ausgefallen, wonach eine FSK16 fast schon zu hoch angesetzt ist.
Ansonsten performen zwei, drei Mimen brauchbar, der Rest nicht so überzeugend, der Score fällt in seiner zurückhaltenden Form zumindest zweckdienlich aus und auch die Kamera liefert okaye Arbeit ab.
Das eindimensionale und sprunghafte Treiben langweilt demgegenüber, vieles ergibt im Endeffekt kaum einen Sinn und auch die mäßige Pointe enttäuscht weitgehend.
Selbst mit voller Konzentration aufs Titelgebende wäre es kein Reißer geworden, da die karge Ausstattung erst gar keine rechte Gespensterstimmung aufkommen lässt.
Bemüht, aber keineswegs unterhaltsam.
3 von 10
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