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Kommissar Mariani - Zum Tode verurteilt (1978)

Eine Kritik von buxtebrawler (Bewertung des Films: 6 / 10)
eingetragen am 06.01.2014, seitdem 691 Mal gelesen



„Die Polizei ist wie das Vaterland: Wen es ruft, der muss gehen!“

Auch Filmemacher Stelvio Massi („Die Killer der Apocalypse“) mischte kräftig während der italienischen Poliziesco-Welle mit und arbeitete wie auch Umberto Lenzi häufiger mit Genre-Star Maurizio Merli zusammen – so auch in „Kommissar Mariani – Zum Tode verurteilt“ aus dem Jahre 1978.

Der „Marokkaner“ (Franco Garofalo, „Die Hölle der lebenden Toten“) hat eine Tochter aus reichem Hause entführt und bekommt es daher mit Kommissar Mariani (Maurizio Merli, „Die Viper“) zu tun, einem verdammt harten Hund von Bullen, der nie lange fackelt – zum Leidwesen seiner Vorgesetzten. Auch in diesem Falle wischt er die Bitte des Vaters, nichts zu unternehmen und ihn stattdessen auf die Forderungen eingehen zu lassen, kurzerhand beiseite. Doch damit nicht genug, denn Sergio Confortis (Massimo Mirani, „Die letzte Rechnung schreibt der Tod“) Vater, den Mariani einst in den Knast brachte, hat sich in selbigem umgebracht und sein Sohnemann schwört auf Rache. Er lauert Mariani im Polizeirevier auf und hält die Mitarbeiter mit Waffengewalt in Schach. Doch statt Mariani schaut dessen Frau mit dem gemeinsamen Sohn vorbei, der prompt von Conforti entführt wird...

Das Thema Kindesentführung im italienischen Gangster- und Polizeifilm aufzugreifen, war 1978 bereits alles andere als originell. Interessant ist jedoch, wie Massi und sein Team eine doppelte Entführung, die schließlich auch Mariani ganz direkt betrifft, daraus konstruierten. In ungewohnt starker Ausprägung erfährt man dadurch private Details über Merli in seiner Lieblingsrolle des ebenso risiko- wie prügelfreudigen Kommissars, der gern kurzen Prozess macht und das Gesetz bar jeglicher Vorschriftstreue in die eigene Hand nimmt. „Kommissar Mariani – Zum Tode verurteilt“ gewinnt dadurch an zwischenmenschlichen und emotionalen, dramatischen Aspekten und skizziert einen Mann, der von seiner Frau getrennt lebt, seinen sich zunehmend von ihm entfremdenden Sohn nur selten sieht und der ihm nun auch noch komplett genommen werden soll – wenn er nicht sein eigenes Leben in die Waagschale wirft. So beginnt Massi seinen Film zwar mit einem actionreichen Einstieg und wüster Schießerei, wird jedoch verglichen mit manch Lenzi-Poliziesco-Klopfer verhältnismäßig ruhig erzählt. Auf moralisch allzu fragwürdige Aktionen Marianis verzichtet man weitestgehend; er bleibt relativ besonnen und kann sich des Mitgefühls des Publikums sicher sein – insbesondere, wenn er am Ende richtiggehend verzweifelt wirkt.

Massimo Mirani spielt den rachsüchtigen Halbwaisen sehr eindringlich und verleiht dem Geschehen zusätzlich Emotionalität. So zieht sich das Vater-und-Nachwuchs-Thema sozusagen durch gleich drei Instanzen und macht Verlustängste und -schmerz zum psychologischen Überbau des Films. Inszenatorisch jedoch agiert Massi etwas unter dem Niveau anderer Genre-Regisseure. Ihm gelang zwar ein durchaus spannender Film, der bisweilen aber wie gefangen wirkt zwischen typischer Merli-Draufgängerei und dem Anspruch einer realitätsnäheren, emotionaleren Erzählweise unter Verzicht auf Übertreibungen und diverse exploitative Momente, die in anderen Filmen gerade zum Vergnügen des Zuschauers ihre polarisierende Wirkung entfachen.


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