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Dolls - Schau hin oder stirb (2019)

Eine Kritik von Sauza (Bewertung des Films: 3 / 10)
eingetragen am 04.12.2020, seitdem 308 Mal gelesen

Ein altertümlich eingerichtetes, geerbtes Haus von der kürzlich verstorbenen Mutter, die Scheidung von der Ehefrau und eine 17jährige Tochter, die lieber beim Papa als bei der Mama ist: Reichlich Konfliktpotential für den alkoholsüchtigen Illustrator Robert Holbrook (Thomas Downey), der eigentlich nur seine Ruhe haben will um an seinem Projekt "Puppen auf dem Dachboden" weiterzuarbeiten. Mit diesen drei Puppen hat es allerdings eine besondere Bewandnis: Sie scheinen ein Eigenleben zu führen, tauchen manchmal unvermittelt in anderen Stockwerken auf, und immer wieder hört man nachts Schritte auf dem Dachboden, doch wenn man nachsieht, stehen alle drei brav an der Wand abgestellt. So zumindest zeichnet es Robert in seinen Skizzenblock, wobei ihm Tochter Sammey (Trinity Simpson ) beim Colorieren aushilft. Als eines Tages mit Margaret (Dee Wallace) eine Bekannte der verstorbenen Mutter auftaucht und eindringlich vor den Puppen am Dachboden warnt (bevor sie selbst Reißaus nimmt), wird sie allerdings nicht ernst genommen...

Einen weiteren Beitrag des in den späten 1980er Jahren mit Chucky – Die Mörderpuppe und Puppetmaster begründeten Horror-Subgenres liefert Regisseur Cuyle Carvin mit seiner Low-Budget-Produktion Dolls - doch wie die meisten dieser Franchises kann auch dieser 2019er-Aufguß nur sehr mäßig unterhalten, was zudem mehr an den menschlichen Hauptdarstellern liegt als an den mörderischen Puppen. Die nämlich verhalten sich den ganzen Film über steif und unbeweglich, haben bestenfalls einmal kurz glühende Augen und sind darüber hinaus auch noch ausgesprochen häßlich und wenig zusammenpassend: Eine mittelgroße Puppe eines sonnengebräunten jungen Burschen, eine käseweiße Mädchenpuppe in rotem Kleid und eine größere Erwachsenenpuppe, die offensichtlich schon ein Auge verloren hat.

Besser als diese langweiligen, weil nie animierten Pappmaché-Figuren ist dann die Vater-Tochter-Beziehung, denn der gutherzige Robert, der mit seiner Schwäche für Hochprozentiges kämpft, möchte seiner Tochter tatsächlich ein guter Papa sein, während letztere ihre Mutter hasst, ihr neues Zuhause genießt und schnurstracks mit dem jungen Gelegenheitsarbeiter, der das Haus streichen soll, entgegen der Mahnung ihres Vaters anbandelt. Doch diese Story, zu der später noch die Mutter stößt, die es anscheinend doch noch einmal mit Robert probieren will, hat mit Horror überhaupt nichts zu tun und könnte als solches gut im Nachmittagsprogramm der Öffentlich-Rechtlichen laufen.

Nach der Eingangsszene um den nicht näher erläuterten Suizid eines älteren Mannes passiert nämlich eine gute halbe Stunde lang überhaupt nichts, bis die Puppen etwas mehr in den Fokus rücken. Woher die wenig ansehnlichen Exemplare überhaupt stammen, erläutert dann die etwas überdreht wirkende ältere Dame, doch mit der Herkunft irgendwo aus Südamerika zum Zwecke der Übernahme böser Geister kann der Zuschauer auch nichts anfangen. Ein paar wenige Jump Scares und die spärlichen, meist im Gegenschnitt stattfindenden blutigen Szenen können dann selbstverständlich auch nichts mehr reißen. Mit einem höherem Budget für die Animation der häßlichen Dachboden-Bewohner wäre zumindest die untere Sohle des (meist bestenfalls durchschnittlichen) üblichen Niveaus der Mörderpuppen-Franchises erreichbar gewesen, so aber verdient sich gerade mal die keineswegs genrebezogene darstellerische Leistung von Vater und Tochter die Punkte. Nur für Komplettisten vielleicht sehenswert: 3 Punkte.

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