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Bestie, Die (2020)

Eine Kritik von Sauza (Bewertung des Films: 6 / 10)
eingetragen am 22.02.2021, seitdem 143 Mal gelesen



Eigentlich ist Leonida (Fabrizio Gifuni) fertig mit der Welt: nach jahrelangen Diensten in einer Spezialeinheit, bei der er zuletzt schwer verwundet nur knapp mit dem Leben davonkam, ist er - zurückgekehrt in die Zivilisation - ein soziales Wrack, lebt von Frau und Familie getrennt, will sich aber auch nicht therapieren lassen und nur ab und zu ein paar bunte Pillen schlucken. Sein volljähriger Sohn nimmt ihm dies übel, aber die etwa 7-jährige kleine Tochter hält noch vorbehaltlos zu ihrem Papa - dummerweise verschwindet diese plötzlich in einem Schnellimbiss, als der Sohn sie abends zur Mama zurückbringen wollte. So muß eben der Vater wieder einspringen, denn obgleich die Polizei schnell vor Ort ist und sogar den Entführer lokalisieren kann, geht es dem Kriegsveteranen, dessen Kampfinstinkte wieder erwacht sind, nicht schnell genug und er nimmt im eigenen Auto die Verfolgung auf...

Die Thematik kampferprobter Vater rettet entführte Tochter riecht natürlich schon 10 Meilen gegen den Wind nach der Taken-Trilogie, hier jedoch nimmt sich Regisseur Ludovico Di Martino zumindest einen Augenblick lang Zeit, den Hauptdarsteller etwas näher einzuführen und gönnt ihm später mittels einiger Rückblenden auch etwas mehr charakterlicher Tiefe, und in der Tat ist Leonida schon optisch fast das Gegenteil von Liam Neesons Filmfigur: Mit seinem ungepflegt wirkenden Vollbart und der grünen Bomberjacke kommt der Glatzkopf ziemlich furchterregend daher, wirkt jedoch eher wie ein Landstreicher als wie ein Ex-Militär. Nahezu unbewaffnet hat er durch ziemlich direktes Nachfragen bald eine heiße Spur: Die Entführung erfolgte natürlich im Auftrag eines Unterwelt-Bosses, der die Kleine wiederum an einen schwerreichen Klienten verkaufen will; der Entführer selbst ist nur ein kleiner, drogensüchtiger Fisch und lebt auch nicht mehr lang. Ja, das klingt alles ziemlich bekannt...

Was in dieser italienischen Variante von 96 hours etwas irritierend wirkt, ist die mangelnde Fitness des Veteranen: der nämlich ist verständlicherweise etwas außer Form und muß, für einen Helden ungewöhnlich, ziemlich viel einstecken. Weiters agiert er vollkommen allein ohne Backup, und weil Ermittlungen und Prügeleien auf eigene Faust von der römischen Polizei genausowenig gern gesehen werden wie überall woanders auf der Welt, gerät Leonida bald selbst in den Verdacht, mit der Entführung etwas zu tun zu haben. Das alles kratzt den Einzelgänger aber nicht, der trotz diverser Verletzungen unbeirrt seine Suche fortsetzt und folgerichtig irgendwann auch in der Höhle des Löwen landet.

Positiv hervorzuheben an La belva, wie der Film im Original heißt, sind die tadellose Kameraarbeit mit einigen Einstellungen aus luftiger Höhe, der unauffällige Score und die Drehorte, die mit einer riesigen Werft, einer Werkstatt, einem Tanzclub, einem Krankenhaus oder auch einer splendiden Villa der Story einen passenden Hintergrund verleihen. Auch eine rasante Verfolgungsjagd bleibt positiv in Erinnerung, doch die meiste Screentime gehört der Darstellung des gebrochenen Helden, der auch nach Rückschlägen immer wieder aufsteht. Gifuni füllt diese Rolle sehr konzentriert und glaubwürdig aus, allein sein Vorgehen ohne jede Rückendeckung bereitet zuweilen Kopfzerbrechen. Die weiteren Darsteller bleiben durch die Bank blass, angefangen vom jungen Entführungsopfer (von dem man mehr oder weniger nur den Namen kennt) über die klischeehaften Gangster (einer ein Drogenfreak, ein anderer bevorzugt klassische Musik, zu der er Opfer erstickt) bis hin zum spitznasigen Kommissario (der den Helden am Ende natürlich vollständig rehabilitiert). Die Rolle des zweifelnden, mit sich selbst ringenden Sohnes, der seinen Vater gerne anerkennen würde, so ihm dieser die Gelegenheit gibt, wird nur kurz angerissen und hätte mehr Potential gehabt, genauso wie die Geschichte einer fehlgeschlagenen Militäroperation, die vertuscht werden sollte.

Fazit: Außer dem optisch auffälligen Hauptdarsteller bleibt von La belva nicht viel hängen, dennoch zumindest über weite Strecken einigermaßen unterhaltsam: 5,6 Punkte.


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