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Du sollst nicht lügen (2021)

Eine Kritik von ChuckyBK (Bewertung des Films: 7 / 10)
eingetragen am 14.01.2021, seitdem 65 Mal gelesen

Die junge Lehrerin Laura hat gerade das Ende einer langjährigen Beziehung zu verarbeiten und reagiert zunächst etwas zögerlich, als der sympathische und attraktive Arzt Hendrik sie nach einem Date fragt; dies auch, weil er der alleinerziehende Vater eines ihrer Schüler ist. Doch Laura stimmt schließlich zu und der gemeinsame Abend mit ihm verläuft großartig, so dass die beiden schließlich zu später Stunde in Lauras Haus landen.Doch als sie am nächsten Morgen erwacht, ist ihr Leben wie auf den Kopf gestellt: Sie kann sich seltsamerweise an nichts mehr erinnern, ist sich aber instinktiv sicher, dass Hendrik sie vergewaltigt hat. Als die Polizei die Ermittlungen aufnimmt, entwickelt sich ein dramatisches Katz-und-Maus-Spiel, in dem Laura zunächst um Glaubwürdigkeit und schließlich um Rache kämpft, während Hendrik seinen tadellosen Ruf verteidigen und seine Unschuld beweisen will. Währenddessen treten immer komplexere und verwirrendere Details aus Lauras und Hendriks Vergangenheit und den Menschen in ihrem privaten Umfeld ans Tageslicht.

Grundsätzlich bin ich ja, und da verrate ich Menschen, die meine Rezensionen lesen nichts neues, ein Fan des deutschen Films, der sich seit Jahrzehnten viel zu schlecht verkauft, weil man außer Schweiger und Schweighöfer Filmen nix kannte. Dazu gesellte sich der eher infantile Humor eines Bully Herbig, der aber mit BALLON kürzlich einen Klasse-Film vorlegte.

Genau so verhält es sich mit deutschen Serien. Leider kennen die meisten nur Krampf wie Daily Soaps, irgendwelche Großstadtreviere oder Bergschmonzetten. Da fallen herausragende Produktionen wie DARK, BEAT, BAD BANKS, um nur einige zu nennen, irgendwie hinten runter – wohl auch weil sie auf Abo-Kanälen laufen oder auf eher kleineren Sendern.

Dieser 4-Teiler ist nun eine SAT 1 Produktion, was mich zuerst abschreckte, denn auch dieser Sender ist für weichgespülten Schmarrn bekannt. Nachdem, ich aber die Story gelesen und die Schauspieler studiert hatte, habe ich sie mir dann doch angeschaut und wurde nicht enttäuscht.

Man fragt sich natürlich, wie es gelingt, aus dieser auf den ersten Blick einfach gestrickten Geschichte, über 3 Stunden herauszuholen. Das resultiert ganz einfach daraus, dass sich diese Nacht (wie immer sie auch zustande kam, das verrate ich natürlich nicht) sich auch auf das Leben anderer Beteiligten im Umfeld der beiden Protagonisten auswirkt und dabei Dinge aufgedeckt werden, die besser verborgen geblieben werden.

In der weiblichen Hauptrolle ist Felicitas Woll zu sehen, die eigentlich in keinster Weise sympathisch erscheint und mit der man sich, obwohl ja das vermeintliche Opfer, nicht wirklich identifizieren kann – was meiner Meinung nach, genau so beabsichtigt ist. Als Gegenspieler hat man den hervorragenden Barry Atsma engagiert, der schon in BAD BANKS grandios aufspielte. Er ist die deutlich angenehmere und glaubwürdige Person, weil sehr charmant. Wieso sollte er jemanden vergewaltigen, ihm fliegen doch die Frauenherzen auch so zu?

Insgesamt muss man festhalten, dass diese Produktion weit über den teilweise grottigen SAT 1 Serien liegt, das ist wohl auch der Grund, dass es eine DVD Auswertung gibt.

Wenn man etwas zu meckern finden will, dann das etwas schnelle Ende und wie es zustande kommt, das hätte man vielleicht etwas ausführlicher gestalten können, aber mehr kann ich nicht sagen aufgrund der Spoilergefahr – sonst habe ich aber nichts zu meckern. Die Schauspieler sind, auch in den Nebenrollen, top und die Geschichte schlägt doch den ein oder anderen Haken

Fazit: Durchaus sehenswert.

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