Eine Kritik von Herbert_West (Bewertung des Films: 1 / 10) eingetragen am 09.06.2005, seitdem 1813 Mal gelesen
Wer gehofft hatte, dass „Hellraiser: Deader“ das (wie ich fand) hohe Niveau von „Hellraiser: Inferno“ und „Hellraiser: Hellseeker“ halten könnte, den erwartet mit dem nunmehr sechsten Sequel um die Kultfigur Pinhead eine der mit Absand größten Enttäuschungen des Jahres.
Beim Betrachten dieses dilettantischen und lachhaften Machwerkes war ich mit zunehmender Laufzeit nicht mehr nur enttäuscht sondern vielmehr auch entsetzt.
Es grenzt für mich an ein Wunder, dass sich tatsächlich jemand gefunden hat, der für die Produktion von diesem Mist auch noch Geld ausgegeben hat.
Die Geschichte ist derart verkorkst und bekloppt, dass es einem die Schuhe auszieht. Zudem ist das Ganze dann auch noch so derartig langatmig und schleppend inszeniert worden, dass selbst der einmalige Konsum dieses Stück Drecks dem Zuschauer größere Qualen abverlangt als Pinhead allen seinen Opfern zusammen.
Da läuft die Protagonistin schier ewig lang in irgendwelchen unterirdischen Gewölben herum, nur um (für den Zuschauer total vorhersehbar) im brenzlichsten Moment an einem anderen Ort wieder zu sich zukommen.
Und das Auftauchen von „bedrohlichen“ Gestalten mit Messern, die kurz darauf wieder verschwinden geht dem Zuschauer spätestens beim zweiten Mal gehörig auf den Sack.
Da reißen auch die zwischendurch eingeschobenen und völlig beknackten Nackedei-Szenen in der U-Bahn nichts mehr raus. Im Gegenteil. Oder bringen zwei nackte Frauen, die sich gegenseitig an den Nippeln lutschen, die Handlung etwa wirklich weiter? Wohl eher nicht!
Die Leistungen der Schauspieler, hier im Speziellen die der Hauptdarstellerin, sind unter aller Kanone und unterbieten selbst das Niveau von Amateuren. Mitunter empfinde ich für sie sogar echte Antipathie. Dass Doug Bradley durch sein (äußerst kurzes) Mitwirken eine derartige Verhunzung der Hellraiser-Reihe auch noch unterstütz, ist für mich völlig unverständlich, da dadurch auch die anderen Teile mit in den Dreck gezogen werden. Aber er ist ja nun auch nicht mehr der Jüngste und braucht wahrscheinlich das Geld.
Selbst die Effekte (zu denen man sich dann doch noch mal alle 30 Minuten durchgerungen hat) sind mehr als unterirdisch. Das fängt schon mit den animierten Ketten (CGI) an, die aus dem Würfel schießen, nachdem Amy ihn aktiviert hat und endet schließlich mit der grauenvoll schlecht gemachten Folter des Oberschurken durch CGI-Ketten im Finale (zudem billigst abgekupfert vom Finale des ersten Teils) und dem ebenfalls schlecht per Computer getricksten Durchbohren seiner Anhänger. Verglichen mit dem Erstling, bei dem hier noch alles „handgemacht“ war, zeigt sich jedenfalls deutlich, dass der Mensch, was Splatter und Gore angeht, gegenüber dem Computer immer noch die erste Wahl ist.
Mit Teil sieben hat die Hellraiser-Reihe jedenfalls ihren wohl nicht mehr zu überbieten Tiefpunkt erreicht, von denen es eigentlich bisher keinen gab. Selbst die etwas schwächeren aber immer noch soliden Teile drei (Hell On Earth) und vier (Bloodline) sind Welten von diesem katastrophalen Debakel entfernt.
Das einzig Positive an diesem Rohrkrepierer war wirklich das blutige Finale. Und nicht einmal für dafür darf man Punkte geben, da es nur beim Erstling abkupfert.
Mein Fazit: „Fahr zur Hölle, Pinhead!“ („Und bleibe bitte da!“)
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