Eine Kritik von Moonshade (Bewertung des Films: 4 / 10) eingetragen am 20.08.2019, seitdem 147 Mal gelesen
Haben sie schon „The Being“ gesehen?
Nein? Doch?
Sie wissen es nicht?
Kann gut sein, denn dieser weitere Stöberfund aus der 80er-Jahr-Gedenktrashkiste rotiert unter nicht weniger als ELF möglichen Titeln, davon einige so rasend kreativ wie „The Creature“ oder „Mutant Monster“.
Kann also sein, dass sie hier von etwas lesen, was ihnen unbemerkt schon „in disguise“ durch die VHS- und DVD-Küche geritten ist.
Was macht auch diesen Film besonders? Nicht sonderlich viel!
Interessant ist vor allem die Produktion, denn auf dem Regiestuhl saß mit Jackie Kong (das erkennt man ja nicht sofort und auf der Stelle) eine Frau. Die hatte so viele gute Ideen, dass sie ihrem damaligen Ehemann Bill Osco viereinhalb Mille aus dem Kreuz leierte und dieses Monstermovie produzierte, wobei er sich dabei auch gleich noch die Hauptrolle sicherte.
Wenn sie Osco nicht kennen, ist das nicht schlimm, denn er war kein besonders guter Darsteller, aber dafür ein um so erfolgreicherer Porno-Produzent in den 70ern, als man mit Schamhaar und Venushügeln noch in den Kinos dick Kasse machen konnte.
Die beiden waren für ein flottes Filmquartett verantwortlich, von dem der „andere“ Horrorfilm, „Blood Diner“, unter Genrefans der Bekanntere sein dürfte.
Leider endet der Spaß alsbald, wenn man erkennt, dass brauchbare Namen und ordentliche Tricks noch lange kein gutes Drehbuch ersetzen können. Skripte waren nicht Kongs vornehmliches Talent und so kleckert die Handlung meistens zwischen Einzel-Opfer-Sequenzen und einem gemütlich durch die Straßen latschenden Detective Mortimer Lutz (Osco in der Pseudonym-Pornomaske namens „Rexx Coltrane“) hin und her. Lutz hat auch noch so eine Art flüster-gemurmeltes VoiceOver anhängig, was es noch strapaziöser macht.
Das Episodische wird der Film leider nicht mehr los, auch wenn Landau irgendwann die Segel streicht und den Polizisten nach Kräften auf der Alienhatz unterstützt, bis er (literally) in Stücke geht.
Geschickt gemacht sieht man den „Mutanten“ bis zum Finale nur in kleinen Häppchen, was aber auch besser ist, denn die massige Penis-Zyklup-Gurke, die dann präsentiert wird, sieht längst nicht so agil aus, wie man das vermuten könnte.
Zum Glück versteht Kong den Mumpitz als milde augenzwinkernd, was hilft, ihren lobotomisiert agierenden Gatten zu ertragen, aber die 82 Minuten werden auch mit vielen Radioansagen und Nachrichteneinspielern irgendwann lang, da helfen auch keine hübschen Bilder.
„The Being“ in Grund und Boden zu verdammen tut dem Film aber Unrecht, er hat nur eben einige Mängel eines Debütfilms, was auch Landau nicht ausgleichen kann, selbst wenn er gegen Ende tatsächlich – Hallo „Alien“ – beim Versuch, die Katze zu retten drauf geht.
Außerdem ist schon beachtlich, dass so ein kleiner Film gleich mit drei Oscargewinnern aufwarten kann (neben Ferrer und Landau spielt auch noch die B-Film-Ikone Dorothy Malone eine kleine Nebenrolle, Malone hatte ebenfalls eine Statuette).
Für Monsterfans akzeptable Durchschnittsware, für alle anderen vermutlich ein bissl zu langweilig, aber dennoch nette 4/10!
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