Eine Kritik von filmimperator (Bewertung des Films: 9 / 10) eingetragen am 20.07.2004, seitdem 1458 Mal gelesen
Die Verfilmung von George Orwells Romanklassiker "1984" durch Regisseur Michael Radford ist eine beklemmend-utopische Zukunftsvision, die einen faschistischen Staat in all seinen Beschränkungen für die Menschen verdeutlicht. Der Film glänzt durch grandiose Darstellerleistungen und seine unterschwellig-bedrohliche Stimmung.
Es geht um einen Gegner des faschistischen Regimes der Partei INGSOC namens Winston Smith (dargestellt von John Hurt), der jedoch nach außen angepasst wirkt und nur im Stillen für sich allein geistigen Widerstand leistet. Er besucht die verpönten Proletarierviertel und versucht sich daran alte, aufgegebene Werte beizubehalten. Eines Tages lernt er Guilia (Suzanna Hamilton) kennen und lieben. Diese ist ebenfalls Widerständlerin. Sie haben verbotenen Sex, denn das Regime, welche auch den eigenen Willen des Individuums durch Beschränkung der Sprache (Entwicklung von Neusprechdiktionären) und Abschaffung von Liebe und der Fähigkeit zum Orgasmus brechen will. Die Menschenmasse soll zu einer perfekt funktionierenden Maschine gemacht werden.
Irgendwann fallen die beiden Widerständler aber dem Regierenden "Großen Bruder" (Richard Burton in seiner letzten Rolle) auf und Smith wird gefoltert, bis er sich dem Staat total assimiliert hat.
Es gibt deutliche Parallelen zur faschistischen Diktatur in Italien, so tragen die Polizeitruppen des "Großen Bruder" schwarz, die Farbe der Squadren, der Schlägertruppe Mussolinis.
Der Film selbst ist äußerst intelligent und regt zum Nachdenken an aufgrund der Gefahr der Entstehung eines solchen totalitären Regimes (im Film: aus einem Krieg heraus). Für dieses Meisterwerk unter den Literaturverfilmungen vergebe ich 9 von 10 Punkten.
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