Eine Kritik von chemo-schixe eingetragen am 31.01.2009, seitdem 547 Mal gelesen
Krank, krank, krank ... und doch sehr übersichtlich.
Bei Mordum handelt es sich um einen gefaktes Snuffmovie, welches dementsprechend explizit Gewalt und Erniedrigung abfeiert. Muss man nicht mögen, will auch nicht gemocht werden. Solche Filme wollen schocken, angewiederte Gesichter provozieren und nur den "wirklich" Hartgesottenen gefallen.
Joa, ich persönlich schaue so etwas vor allem unter dem Gesichtspunkt der Inszenierung von Gewalt. Das soll keine Entschuldigung sein, ich mag einfach rohe Kost und die kleinen psychologischen Feinheiten in ihrer Umsetzung. Die Kettensägenszene aus Scarface stellt für mich z.B. in diesem Sinne ein kleines Meisterwerk dar, vor allem wegen der Spannung und dem weglassen von Schauwerten, b.z.w. den überaschenden Momenten, wo diese im Zusammenhang besonders brutal über einem herein brechen.
Bei Mordum wird auf eine Authenzität gesetzt, welche durch Handkamera und ein schrottiges Bild mit mal blassen, mal grellen Farben zu erreichen versucht wird.
Das gelingt teilweise, einige der "Szenen" haben ein stimmiges Dekor und eine glaubhafte Räudigkeit.
Problematisch wird es aber deshalb, weil solche extremen Filme all zu häufig, den Kopf hinter dem ganzen ausleuchten, was widerum häufig sehr übersichtlich gerät. Der Film schafft es nicht sich von seinem Vorhaben, möglichst brutal zu sein, zu lösen, und zeigt daher überdeutlich wo die Phantasie des "Regisseurs" endet, b.z.w. wie es um seine ganz persönlichen (sexual)neuorsen steht.
Kurz gesagt, der Film feiert sich ab. Die Crew feiert sich ab. Als würde sie alle schreien: "Schaut mal wie übelst hart wir alle sind!" Das verursacht bei mir ebens schnell Gähnen wie bei Jack Ass, oder anderem pupertären Schwachsinn, wobei bei letzt genannterer eine etwas höhere Phantasie in Bezug auf die eigene Eriedrigung vorzuweisen hat.
Und genau dieses Gefühl stellt sich bei mir ein, wenn ich so etwas sehe, nämlich das ich mich im Augenblick des Betrachtens selber erniedrige.
Man kommt auf der Suche nach strangen und abseitigen Seherlebnissen um diese leider nicht immer herum, aber Filme wie dieser stellen dann doch eine Marke dar.
Übrigens, eine Frage mal am Rande: Wieso steuert der Film mit seinen 77 min. eigentlich Spielfilmlänge an??? Diese macht doch in der Regel nur dann Sinn, wenn man sich einer Art Dramaturgie bedient (von wenigen gelungen Experimentalfilmen wie z.B. Begotten mal abgesehen).
Da war ja Guinea Pig I mit seiner kürzeren Spielzeit und dem fieseren Konzept noch ein Meilenstein...
UND: Den ganzen Kappes hat man doch schon tausendmal gesehen! Sei es im Bereich des etwas extremeren Asiatischen Kinos, bei Kannibalenfilmen oder bei Kunstcollagen wie dem im übrigen viel empfehlenswerteren "Terminus" von Psychic TV (findet man unter gxxgle Video, kleiner Tip:-)
Diesen Film braucht man nicht.
Nicht als Normalkonsument (unerträglich)
Nicht als Sicko (gibt es besseres, extremeres, interessanteres)
Nicht als Sucher "anderer" Kunst. (wurde alles schon ausgeleuchtet)
Dieses vollkommen zu unrecht gehypte Stück Scheisse von einem "Film" braucht man nur dann, wenn man grosse, fette, amerikanische Kinder sehen möchte die ihre eigenen gedanklichen Fäkalien zelebrieren.
3 / 10
1. Punkt wegen der verdienten Tiefstwertung.
2. Punkt wegen einiger interessanter Visuals.
3. Punkt wegen meinem eigenem Voyorismus in Bezug auf die kaputten Seelen die durch den Streifen geistern.
Der letzte Punkt kann von Ihnen selbstverständlich wieder abgezogen werden.
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