Eine Kritik von ChuckyBK (Bewertung des Films: 9 / 10) eingetragen am 19.09.2005, seitdem 1583 Mal gelesen
Nachdem Matt aus Harvard geflogen ist, weil er einem Zimmerkollegen bei dessen Drogengeschäften den Rücken freihielt, fliegt er nach England um seine Schwester zu besuchen. Dort lernt er Ihren Mann Pete und dessen Bruder John kennen. Rein zufällig besucht er mit diesem ein Spiel von WEST HAM UNITED, fast ein Kulturschock für jemanden der sonst nur Baseball kennt. Sehr schnell muß er jedoch feststellen, das mit dem Abpfiff längst nicht alles vorbei ist. John ist nämlich Chef einer Hooliganbande die sich regelmäßig noch mit den Gegnern prügelt. Zuerst ist der, eher aus gutem Hause stammende Matt entsetzt, doch mit zunehmender Dauer stellt er fest, das in dieser Szene ein unglaublicher Zusammenhalt herrscht, den er aus seiner eigenen Familie nicht kennt. Immer mehr findet auch er Gefallen an den Schlägereien und an dem Leben der Hooligans, insbesondere dem von John. Dessen ehemals bester Kumpel, fühlt sich jedoch durch Matt ins Abseits gedrängt. Als er herausfindet das sein "Feind" ein ehemaliger Student für Journalismus ist, welche die meist gehasste Berufsgruppe in der Szene ist, muß Matt seine Loyalität beweisen. Dabei kommt es zu einer Katastrophe.
HOOLIGANS ist ein wirklich fantastischer Film geworden und das aus mehreren Gründen:
1. Die Schauspieler sind wirklich ideal ausgewählt. Elijah Wood kämpt tapfer gegen sein "Ich kann außer FRODO eh nix mehr spielen"- Image an und macht durchaus eine gute Figur. Die anderen Jungs der HOOLIGAN-Clique verkörpern ihre Rollen ebenfalls überzeugend, wobei da insbesondere Charlie Humman in der Rolle des John hervorsticht. Er spielt diesen Charakter auch nicht einseitig, sondern verkörpert dessen Motive und Einstellung absolut nachvollziehbar. Lediglich Claire Forlani in der Rolle von Matts Schwester darf nur weinerlich schauen, da kann sie doch etwas mehr (siehe STARTUP)
2. Die HOOLIGANS werden nicht wie üblich in so einem Film als Monster dargestellt. Neben dem wirklichen Interesse an dem eigentlichen Sport (was viele Gruppen nicht mitbringen), gehts hier auch nicht einfach nur um tumbe Schlägereien, sondern auch um Werte und Freundschaft.
3. wertet Regisseur Alexander seinen Film mit absolut gelungenen Kameraeinstellungen auf. Insbesondere die Schlägereien sind sehr realistisch dargestellt. Trotzdem hat er auch noch Zeit für kunstvolle Einstellungen, wie die Szene als die Hooligans an ihrer Stammkneipe vorbeilaufen und die Kamera diese durch ein zerbrochenes Fenster filmt.
4. Habe ich den Eindruck das hier sehr gute Recherche betrieben wurde, denn alles wirkt absolut glaubwürdig und in keinster Weise über- oder untertrieben.
Wenn man kleinere Kritikpunkte finden mag sind das eventuell der etwas zähe Beginn, der allerdings von der Geschichte her absolut Sinn macht, denn man kommt als Yankee nicht einfach mal nach England und wird mal so eben in eine HOOLIGAN-Gang aufgenommen. Auch wie die meisten Jungs ihre Fahrten und ihr Leben finanzieren bleibt offen. Aber sonst?
Ich fasse zusammen: HOOLIGANS ist ein absolut glaubwürdiges und superb gespieltes Drama, das hohen Wert auf Authenzität legt. Sicherlich kann ich persönlich nicht beurteilen ob es in dieser Szene genauso abläuft wie hier dargestellt. doch man kann zumindest sämtliche Handlungsweisen der Akteure als Zuschauer nachvollziehen. Wer Filme wie EVIL mag der wird auch an HOOLIGANS Gefallen finden. Eine besondere Leidenschaft für Fussball muß man meiner Meinung nach auch nicht mitbringen. Empfehlung: Unbedingt ansehen!!!
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