Eine Kritik von GhostShit (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 14.06.2005, seitdem 2190 Mal gelesen
Auf einer kleinen, abgeschiedenen Insel ist Futterknappheit ausgebrochen, welche alle Einheimischen in den Kannibalismus treibt. Und auf genau diese Insel verschlägt es einen kühnen, nichts ahnenden Kopfgeldjäger ...
Tsui Hark (Regisseur von u.a. "Time & Tide", "The Blade" und "Knock Off", Produzent von u.a. "A Better Tomorrow 1+2", "A Chinese Ghost Story" und "Black Mask") liefert mit diesem, einem seiner ersten filmischen Ergüsse, einen überaus furiosen Genre-Mix aus billiger Eastern-Expoitation, jackie-chan-artigem Karate-Slapstick und Kannibalen-Splatter ab.
Unser Held, der ständig paffende Kopfgeldjäger (ein etwas trotteliger, aber dennoch sehr cooler Indiana-Jones-Abklatsch), muss sich mit Händen und Füßen einer Horde Fleischerbeil schwingender "Kung Fu Kannibalen" zur Wehr setzen, welche (... damit sich da draußen niemand falsche Hoffnungen macht ...) so ganz und gar nicht dem Klischee des tumben Euro-Trash-Kannibalen-Zombies gerecht werden.
Es geht hier also weder um eingeborene Wilde (oder wildgewordene Eingeborene) á la "Make them die slowly", noch um gefrässige Untote wie in "Woodoo", sondern schlicht und ergreifend um ganz Normalsterbliche, denen eben heftigst der Magen knurrt.
An zuletzt genannten Fulci-Klassiker erinnert WE ARE GOING TO EAT YOU aber dennoch phasenweise: Auch hier spielt sich das Geschehen nämlich unter tropischen Palmen ab
uuuuuuund .... *Trommelwirbel* ... auch hier gibt's splatter-technisch einiges zu bestaunen (... YEAH!!!).
Ne, sorry, ich hab' mich hinreißen lassen. Ganz so derb fällt der Gore hier auch wieder nicht aus: eine Zweiteilung mittels Riesensäge im Hintergrund, ein bisschen Macheten-Geschlitze und eine Ausweidung am Rande ... das war's eigentlich schon so ungefähr. Für einen Eastern fällt WE ARE GOING aber doch überdimensional blutig aus ... ;-)
Der Schwerpunkt liegt hier, wie ihr euch wahrscheinlich schon gedacht habt, aber nicht auf der ausbäuterischen Zurschaustellung visueller Gewalt ( ...!?), sondern auf rasanten Kung Fu Fights.
Diese sind toll einstudiert, meist sehr zackig und überzeugen auf ganzer Linie. Wie bereits oben erwähnt, wurde den Fights auch eine satte Portion Slapstick-Humor beigemengt, welcher aber nicht nervt (... ich für meinen Teil kann mit dem meisten Jackie-Chan-Gealbere absolut nix anfangen ...), sondern sehr gut bei Laune hält.
Trotz aller bisheriger Lobeshymnen, müsst ihr euch aber stets vor Augen halten, dass der gute Herr Hark damals noch nicht der Bonze war, der er heute ist, sprich: Kohle für anständige Schauspieler, Sets und FX war einfach noch nicht vorhanden,
so dass man WE ARE GOING TO EAT YOU eben noch nicht als .. wie soll ich sagen ... "besonders hochwertig" oder "ausgereift" bezeichnen kann.
Auch kann man dem Streifen einen gewissen Trash-Wert wahrlich nicht streitig machen ...
... Macht aber nix! Im Gegenteil: Eben diese sleazige Machart steigert das Sehvergnügen in gewisser Weise sogar noch.
Was ich dem Streifen aber noch ankreiden möchte ist, dass ein paar deutliche Längen einfach nicht zu übersehen sind.
Diese lässt jedoch das ultaheftige Finale gänzlich in Vergessenheit geraten, welches in Anbetracht der ganzen lockerflockigen Albereien im Vorfeld, fast schon übertrieben ernst daherkommt.
Soo ..., jetzt hamma's glaub' ich endlich. Ich fass' nochmal kurz zusammen:
Trotz merklich mickrigem Budget serviert uns Tsui Hark mit WE ARE GOING TO EAT YOU dufte Kung Fu-Keilereien und wunderbar debilen Kannibalen-Spaß (... diese beiden Elemente miteinander zu vereinen, ist ohnehin schon der Hammer...).
Mein Fazit:
Sehr rasanter Eastern mit vielen ausgefallenen Tötungsarten und literweise Blut ...
... was will man mehr!?
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