Eine Kritik von SebMoriarty (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 02.03.2021, seitdem 83 Mal gelesen
*** Der Text enthält Spoiler ***
Aufgrund des Erfolgs des Erstlings musste natürlich eine Fortsetzung her, wobei diesmal nicht Barker, der aber wieder die Geschichte beisteuerte, sondern Tony Randel die Regie übernahm. Dabei schließt „Hellbound“ direkt an seinen Vorgänger an. Kirsty wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, keiner glaubt ihr – nun, fast. Denn der dort tätige Dr. Channard ist dem Geheimnis der Cenobiten schon seit Längerem auf der Spur und macht so den Weg in die Hölle frei.
Fortsetzungen setzen gerne mal einen drauf und „Hellbound“ ist da keine Ausnahme, wobei sich hier Licht und Schatten den Würfel in die Hand geben. Inhaltlich gibt es doch die eine oder andere Überraschung wie die Rückkehr Julias auf recht blutige Art und Weise. Generell durfte sich die FX – Crew hier austoben, mehr noch als im Vorgänger, doch schadet die Masse nicht der Qualität. Die handgemachten Ekeleien sind ein Hingucker und können auch heute noch überzeugen. Das an die Werke von M. C. Escher erinnernde Labyrinth macht da in seiner Präsentation schon einen betagteren Eindruck, ist trotzdem eine feine Idee. Alles aufzuzählen würde wohl den Rahmen sprengen, denn so sehr die erste Hälfte noch ein dem ersten Teil ähnliches Horrordrama darstellt, welches sich um das Voranschreiten seiner Figuren bemüht, so bietet die Zweite einfach mal eine Freak Show. Hier wird eine bizarre Idee nach der anderen aufgefahren und nicht alles zündet, aber allein für die Tour an sich lohnt sich die Fahrt. Man sollte nur nicht anfangen, alles zu hinterfragen oder erklären zu wollen. Ich halte es der Fortsetzung aber auch einfach zugute, dass man einen anderen Weg beschreiten wollte und nicht nur eine Wiederholung des Vorgängers angestrebt hat.
Für die musikalische Untermalung war erneut Christopher Young zuständig, wobei sein Score in dem ganzen Brimborium nicht ganz so glänzen kann wie in dem insgesamt ruhigeren Erstling.
Die Cenobiten werden auch hier nur spärlich eingesetzt, über Pinhead erfährt man sogar etwas an Hintergrundgeschichte. Ob das nun die Figur erweitert oder entmystifiziert – Ansichtssache. Zum Ende hin schließt sich gar der Kreis und er darf, in Menschengestalt, sein Leben aushauchen, mitsamt seinen Kollegen. Eigentlich ein schöner Abschluss, würden sich diese bis dahin so mysteriös und bedrohlich wirkenden Figuren nicht so ohne Gegenwehr hinrichten lassen.
Insgesamt eine gelungene Fortsetzung, die zwar eine schwächere Geschichte, dafür aber mehr bizarre Einzelteile bietet. Nicht alle davon erreichen auch ihr Ziel und es fehlt die durchgehend ernste Atmosphäre des ersten Teils, jedoch kann das Sequel mit mehr Effekten und einem Blick auf die andere Seite punkten. Als eigentlich auch schon abschließender Teil einer Geschichte hat er so auch seine Daseinsberechtigung und bleibt die Beste der Fortsetzungen der Reihe.
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