Eine Kritik von Leimbacher-Mario (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 03.07.2019, seitdem 160 Mal gelesen
PainstormÂ
„Outer Space“ ist ein zehnminutiger Experimentalkurzfilm des österreichischen Filmkünstlers Peter Tscherkassky. Er verfremdete Ausschnitte und Augenblicke aus dem Geistergrusler „The Entity“ (1982) in einen schwarz-weißen Wirbelsturm der Angst, Paranoia und des Wahnsinns. Inhaltlich nur fragmentarisch und oberflächlich, doch formell ein Triumph.Â
Definitiv ein Kurzfilm, der einen nicht kalt lässt. Soviel ist sicher. Und er macht Lust, sich mehr mit dem Schaffen des Österreichers zu beschäftigen. Keine Story, nur Gefühle. Direkt und ungeschliffen, unangepasst und mysteriös, impulsiv und kantig, persönlich und individuell. Das rief in mir zu gleichen Teilen Verunsicherung, Bewunderung und leichte stroboskopische Migräne hervor. Was für eine Erfahrung! Dali wäre stolz, Freud höchst interessiert. Eine grobe Collage, bei der sich nicht nur filmisch Interessierte fragen, wie man das gemacht hat. Ein wenig nervig, inhaltlich mir deutlich zu knapp, aber gerade das ist der Punkt. Keine Geschichte, nur direkte, ungefilterte Einwirkung. Im Experimentalgenre ein unbedingter Must-See. Wenn auch mehr Kunst als Film. Was aber eigentlich ja auch ein und dasselbe ist. Fast ein filmischer Rohrschach-Test. Unvergesslich.Â
Fazit: ein experimenteller Kurzfilm voller Schnipsel und Dunkelheit. Schlimmer, als alle meine Alpträume. Zum Glück. David Lynch trifft auf Maya Deren in einem explodierenden Kopf. Fordernd und unterschwellig herausragend. Fast besser und stimmiger als „The Entity“, an dessen Ausgangsmaterial er sich bedient. Nur eben storytechnisch super light, um mal heftig zu untertreiben.Â
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