Eine Kritik von Boxhamster (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 28.09.2007, seitdem 1165 Mal gelesen
Drei ehemalige Schulkolleginnen treffen sich zum Zelten in der Wildnis und geraten dort in die Fänge einer verrückten Mutter und ihrer zwei sadistischen Söhne, die ihnen solange übel mitspielen bis es den Damen langt und diese zum Rachefeldzug blasen.
Dass Troma "Muttertag" unter die Fittiche genommen haben, ist nicht zu übersehen, denn Trash und vor allem überdrehte Figuren gibt es hier zuhauf. So haben wir neben den drei Collegefreundinnen, von denen jede einen Klischeecharakter einnimmt, wie die inzwischen reiche feine Dame, die Poolparties feiert, bei denen ordentlich Koks gereicht wird oder die einsame Frau, die immer noch zusammen mit Muttern wohnt, diese pflegt und dabei ständig von ihr beschimpft wird, viele abgefahrene Nebenfiguren und natürlich die Hinterwäldlerfolterfamilie bestehend aus Mutter und zwei nerdigen Söhnen.
In der ersten Szene wird einem noch vorgegaukelt, dass die Mutter, die zwei Anhalter mitnimmt, eine freundliche Dame sei, die sich durch die Mitnahme des Pärchens in Gefahr befinde, doch das stellt sich bald als Trugschluss heraus, wie man spätestens in der ersten blutigen Enthauptung und der langsamen Tötung nach Vergewaltigung der Aufgelesenen sieht. Hier merkt man dann auch schon, dass der Film nicht nur mit witzigen Szenen aufwartet, sondern auch ernsthafte bzw. auf den Magen schlagende Momente bietet. Diese sind im weiteren Verlauf des Films häufiger anzutreffen, denn nach einer näheren Vorstellung unserer drei Mädels inklusive Rückblick auf die gute alte Schulzeit werden sie von der Familie gefangen genommen und es wird eine lupenreine Rape & Revenge Story erzählt. Nach allerhand grausamer psychischer und physischer Folter und dem Tod einer der Ladies wechseln die Täter und Opferrollen zwischen den beiden Gruppen und das Ganze endet in einem wenig befriedigenden Schlussschock.
Darstellerisch bewegt man sich auf tromaschem Niveau, das heißt Overacting steht an der Tagesordnung vor allem auf Seiten des Mutter-Sohn-Trios. Diese Mimikübertreibungen stehen im krassen Gegensatz zu den Folterszenen, in denen die drei weiblichen Gefangenen glaubwürdig ihre Opferrollen darstellen.
Die Effekte sind überschaubar, häufen sich eher gegen Ende und sind nicht überragend, aber erfüllen ihren Zweck. So gibt es kultig einen Fernseher übern Kopf, Abflussreiniger in den Hals, eine Axt zwischen die Beine und in einer fiesen Szene schneidet sich jemand an einem sich zusammenschnürenden Seil die Hände auf. Das sind dann auch die Szenen, die dem Film seinen harten Ruf verpasst haben, wobei diese Effekte heute jedoch niemanden mehr schocken dürften.
Bei der musikalischen Untermalung des Geschehens hat man auf Synthesizerklänge zurückgegriffen, wobei hier langgezogene und hauptsächliche dumpfe Töne vorherrschen, die für eine unheimliche Stimmung sorgen.
Insgesamt ist "Muttertag" inhaltlich ein üblicher Rape & Revenge Film, der sich durch die ungewöhnliche Mischung aus übertriebener komischer Darstellung und ernsthafter Szenen aus der Masse hervorhebt und sich zweifelsfrei zu den Klassikern dieses Genres zählen darf.
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