From Dusk Till Dawn 3 - The Hangman's Daughter (2000)
Eine Kritik von Cineast18 (Bewertung des Films: 2 / 10) eingetragen am 03.01.2020, seitdem 140 Mal gelesen
Im Mexiko der Revolutionszeit treffen verschiedene Parteien aufeinander: Der abgebrannte Horror-Schriftsteller Ambrose Bierce, die Bande eines gefürchteten Banditen und die Trupps eines einflussreichen Henkers, dessen Tochter vom Banditen entführt wurde. Ihre gegenseitige Jagd führt sie in eine tempelartige Bar mitten in der Wüste. Doch bevor es zwischen ihnen zum Showdown kommen kann, stellen sie fest, dass sie in einer Vampir-Bar gelandet sind - und selbst auf der Speisekarte stehen. In ihrer Not müssen sie sich zusammenschließen, um zu überleben.
Der dritte Teil der bekannten Vampir-Reihe orientiert sich erneut, diesmal jedoch im Gewand eines Western, am Original: Verbrecher und Unschuldige, die unwissend in einer Vampirhöhle Unterschlupf suchen und sich in einem blutigen Gemetzel behaupten müssen. Tatsächlich ist das Massaker, das von den Vampiren unter den zahlreichen Gästen angerichtet wird, nicht von schlechten Eltern. Da spritzt Blut in Unmengen, werden reihenweise Köpfe abgeschossen und Körper gepfählt. Auch die Vampire selbst sehen wieder ähnlich grotesk aus wie im genialen ersten Teil. Dieses Schlachtfest dürfte jedem echten Splatter-Fan ziemliche Freude bereiten.
Das Ganze hat nur einen Haken: Bis besagtes Blutbad endlich beginnt, vergeht eine volle Stunde. Und in dieser vollen Stunde bietet der Film beinahe überhaupt keinen Unterhaltungswert. Auch wenn er vielversprechend mit einer haarsträubenden Schießerei in einem kleinen Westernkaff beginnt, dauert es nicht lange, bis sich der Leerlauf einschleicht. Da geben völlig leere Figurenstereotypen sinnlose bis dämliche Dialoge von sich, ergehen sich ein wenig in unnötiger Gewalt und treiben eine ebenso uninteressante wie unnötige Rahmenhandlung voran, die sie letztendlich in die Vampirkneipe treibt. Und da hier von ironischer Brechung nirgendwo etwas zu sehen ist, hat das alles auch nichts mit echtem Trash zu tun, sondern ist einfach nur schlecht gemacht. Auch erreichen die Macho-Attitüden hier ihren absoluten Tiefpunkt: Waren sie im ersten Teil noch ironischer Natur, wurden sie im zweiten schon ernsthaft zelebriert und hier auf die frauenverachtende Spitze getrieben - wenn die entführte Tochter, die sich in ihren Kidnapper verliebt hat, ihm einen Stock in die Hand drückt und ihm anbietet, sie auszupeitschen, dürften Feministen im Quadrat springen. Diese Darstellung des Geschlechterkampfs erfolgt völlig unreflektiert und vor allem unnötig für die Story. Ein echtes Ärgernis.
Aber vielleicht sollte man das nicht so ernst nehmen. Schließlich gibt es im ganzen Film keine Szene, die in irgendeiner Weise auf Anspruch oder Niveau abzielte. Von Humor ist hier weit und breit keine Spur, ein echter Spannungsaufbau erfolgt auch nicht und allzu oft vollziehen die Figuren Änderungen ihres Verhaltens, die einfach nicht nachzuvollziehen sind.
Im Horror-Genre ist es ja nicht das Schlechteste, wenn man auf Dinge wie Figuren und Spannung pfeift, um sich stattdessen in blutigen Exzessen zu ergehen. Doch hier muss der Zuschauer selbst darauf erst bis kurz vor Schluss warten. So bietet der dritte Teil der Reihe abgesehen vom brutalen Finale nicht wirklich etwas, das es wert wäre, die vollen 90 Minuten durchzuhalten.
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