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Get Rich or Die Tryin' (2005)

Eine Kritik von edraymond (Bewertung des Films: 6 / 10)
eingetragen am 22.01.2006, seitdem 1506 Mal gelesen



30 Million verkaufte Alben, eine eigene Plattenfirma, eine eigene Modekollektion – 50 Cent alias Curtis Jackson ist, und da kann man sagen was man will, zur Zeit der mächtigste Mann im Musikbusiness. Was der Mann anpackt, wird zu Gold. Daher war ein Wechsel ins Filmgeschäft nur eine Frage der Zeit, haben ihm dies schon viele Kollegen vorgemacht.
Doch bei dem autobiographischen Film „Get rich or die tryin“ (dt. Werde reich oder stirb beim Versuch) ist vieles anders. Kenner der Materie bekommen ein Musikdrama, das Klasse hat und mit viel Tiefgang überrascht. Zugegeben, nach dem Trailer hatte ich wirklich bedenken. Aber Regisseur Jim Sheridan schafft es tatsächlich, die bekannte Geschichte vom Aufstieg eines Drogen-Dealers, der seine Mutter früh verloren hat, zum Plattenmillionär glaubhaft und packend herüber zubringen.

Curtis Jackson hat den Gangsta-Rap nicht erfunden, aber er hat ihn populär und massentauglich gemacht. Im Film, dessen Titel auch sein Debütalbum trug, spielt er den jungen Marcus, der in den Ghettos von New York aufgewachsen ist und sich dort durchschlägt. Seine Mutter dealt mit Drogen, er verliert sie als er 12 Jahre alt ist. Fortan lebt er bei seinem Großvater und fängt selbst an, mit Drogen zu dealen. Er wird zu einem der „erfolgreichsten“ Dealern der Stadt, trifft seine Jugendlieber wieder und hat Konflikt mit den Kolumbianern. Diese verüben einen Mordanschlag auf ihn, der sein Leben komplett verändert...
Beruhend auf dem Leben des Hauptdarstellers, erzählt Sheridan eine tragische Geschichte vom Aufstieg eines Ghettokindes. Zwar beinhaltet die Story massenhaft Klischees, aber durch den Fakt, dass es eine Autobiographie ist, kann man das dem Film nicht ankreiden. Es gibt zwar Abweichungen zum wirklichen Leben des 50 Cent, doch die Grundstruktur ist dieselbe. Ist der Anfang mit dem Überfall noch richtig scheiße, entwickelt sich der Film zu einem guten Drama, bei dem die Schießereien nur im Hintergrund bleiben. Stattdessen wird Wert auf die Charaktere gelegt, die Entwicklung des Majestic ist dabei am spannendsten zu beobachten.
Jim Sheridan ist ja ein Spezialist für Dramen, was er hier mal wieder beweißt. Der Plot ist zwar nicht wirklich innovativ, die Umsetzung hingegen zeugt von Klasse und Können. Es gibt viele ausdrucksstarke und emotionale Szenen (aber natürlich auch hirnverbrannte Klischee“nigga“-Momente), vor brutalen Methoden und vulgären Ausdrücken wird auch kein Halt gemacht. Getragen von einem (für Fans) tollen Soundtrack, der selbstredend von 50 Cent persönlich und seiner Crew G-Unit beigetragen wurde, zeigt sich eine weitere Stärke des Films. Der Film endet mit der Performance von „Hustlers Ambition“ und der Klarheit, dass es jeder nach ganz oben schaffen kann und das der Wille allein zählt.

Bei den wenigen, gut getimten Actionszenen wird wie erwartet ein bisschen sinnlos durch die Gegend geballert. Inszenatorisch kann man da nicht viel dran aussetzen, moralisch ist das jedoch arg bedenklich. Denn Gewalt mit Gegengewalt zu ersticken, ist zwar echter Gangstastyle, aber halt auch richtig dumm. Dafür gibt’s dann auch Abzüge, denn hier nimmt sich der Film vorherige Pluspunkte selbst wieder ab.
Am Cast kann man nicht wirklich was aussetzen. Curtis Jackson spielt engagiert und versucht, gegen das Vorurteil seiner Laienschauspiel-Qualitäten anzukämpfen. Das gelingt ihm ganz gut, er spielt besser als man erwarten darf. Terence Howard („Hustles & Flow“, „L.A. Crash“) und der vom Erfolg verrückt gewordene Majestic, gespielt von Adewale Akinnuoye-Agbaje, machen den mit Abstand besten Eindruck. Die Entwicklung des Charakters kam nicht nur überraschend, sondern schockiert sogar. Wie schnell aus einem Freund ein Feind wird, der sogar zum töten bereit ist nur um deinen Erfolg zu verhindern, ist schon extrem – hier kann der Film seine Stärken voll ausspielen.
In den USA sorgte der Film für viele Schlagzeilen. Ein Kinobesucher wurde erschossen, die Filmplakate aufgrund der Gewaltverherrlichung verboten und die eingeschränkte Kopienzahl sorgte für ein enttäuschendes Einspielergebnis.
Fazit.
Für Spießer und Leute, die 50 Cent als einfachen Möchtegerngangster abstempeln, ist der Film definitiv nichts. Es liegt auf der Hand, dass meiner Vor-Rezensenten den Film nur zerreißen, weil sie mal Lust drauf haben.
Doch „Get rich or die tryin“ erweißt sich als tolles Musikdrama mit viel Tiefgang, vielschichtigen Charakteren und einem spannenden Aufbau. Klar werden hier Klischees verarbeitet, klar sind die Dialoge nicht wirklich das Gelbe vom Ei – aber deswegen muss man einen Film, der versucht eine Message herüber zubringen, nicht sinnlos und ungerechterweise in den Boden treten.
Curtis Jackson kann aufgrund dessen, dass es sich hierbei (fast) um sein eigenes Leben handelt, als Hauptdarsteller überzeugen und auch die Nebendarsteller Terence Howard sowie Adewale Akinnuoye-Agbaje machen einen sehr guten Eindruck.

Alles in allem ein unterhaltsamer, aber teils brutaler Film mit guten Darstellern und einer spannenden Inszenierung, getragen von einem tollen Soundtrack. Mir hats gefallen und die Tatsache, dass der Film in den Kinocharts von 0 auf 2 ging, spricht auch eher für als gegen den Film...


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