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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 50 Jahren: Russells skandalöse Lawrence-Verfilmung

15. November 2019 | Stichwörter: 1960er, Bates, Drama, Erotik, Gough, GroĂźbritannien, Jackson, Jubiläum, Klassiker, Lawrence, Liebesfilm, Literaturverfilmung, Reed, Russell, Sheybal, Spielfilm


Women in Love (1969)

“French Dressing” (1964) und “Billion Dollar Brain” (1967) wiesen bereits typische Ken-Russell-Qualitäten, aber die Quintessenz russellscher Ă„sthetik traf man in diesen Jahren weit konzentrierter in seinen TV-Beiträgen an. Erst der am 13. November 1969 uraufgefĂĽhrte “Women in Love” nach dem Roman von D. H. Lawrence begrĂĽndete die Reihe hochwertiger, extravaganter Russell-Kinofilme, deren Qualität zwischen 1977 und 1988 wieder langsam abebbte, um späterhin kaum noch Relevanz zu besitzen.
“Women in Love” ist zudem noch in anderer Hinsicht von Bedeutung. Die durchaus erotische Verfilmung der skandalisierten Romanvorlage brach Tabus mit dem stark homoerotisch aufgeladenen Ringkampf zwischen Alan Bates und Oliver Reed, die gänzlich unbekleidet vor flackerndem Kaminfeuer aufeinander losgehen und schlieĂźlich verschwitzt nebeneinander zu Boden sinken. Ein wichtiger Schritt in Sachen Enttabuisierung der Homoerotik/-sexualität im Spielfilmsektor war getan. Auch zur Akzeptanz von Nacktheit im Film dĂĽrfte “Women in Love” einiges beigetragen haben – immerhin gilt die hiermit zum Oscar gelangte Glenda Jackson als erste Oscar-Gewinnerin, deren ausgezeichnete Rolle Nacktszenen enthielt. Ăśberdeutlich bringt Russell D. H. Lawrence mit der anrollenden sexuellen Revolution in einen Zusammenhang, ohne Lawrence sonderlich aktualisieren zu mĂĽssen. Insofern ist “Women in Love” kaum mit einer Romanze oder einem Liebesdrma zu verwechseln: vielmehr ist der Film ein sozio-politisch engagiertes und ambitioniertes Werk, in dem russelltypisch allerlei AbgrĂĽnde lauern, die von der verheerenden Einsamkeit des Individuums bis hin zu ĂĽberraschenden GewaltausbrĂĽchen und latenten Aggressionen unter unauffälligen Oberflächen reichen. Diese mitunter unausgesprochenen, verbal nicht immer thematisierten Extremzustände fängt der britische Regieexzentriker in visuell kraftvollen Bildkompositionen ein, fĂĽr die Russell später berĂĽhmt-berĂĽchtigt sein sollte. StammschauspielerInnen und Stars wie Alan Bates, Oliver Reed, Glenda Jackson, Vladek Sheybal – ein Russell-Mime par excellence – oder Michael Gough haben zum Gelingen erheblich beigetragen.
Erhältlich ist der Film wie viele andere Russells auf der nunmehr vergriffenen MGM-DVD, die aber regelmäßig zur bezahlbaren Preisen angeboten wird: Fassungseintrag von McKenzie.


PierrotLeFou



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