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Eine runde Sache: die Anniversary-Ecke

Vor 50 Jahren: Ende einer Ära / Beginn einer Ära

7. Dezember 2020 | Stichwörter: 1970er, Dokumentarfilm, Festivalfilm, Jagger, Jefferson-Airplane, Jubiläum, Klassiker, Lucas, Maysles, Musikfilm, Rolling-Stones, USA, Zwerin


Gimme Shelter (1970)

Zwischen “Salesman” (1969) und “Grey Gardens” (1975), ihren anderen groĂźen Dokumentarfilm-Erfolgen, lieferten die BrĂĽder Albert und David Maysles – diesmal gemeinsam mit ihrer gelegentlichen Ko-Regisseurin Charlotte Zwerin – ihren vielleicht bedeutendsten Film ab, der am 6. Dezember 1970 seine Premiere feierte. Auf den Tag genau ein Jahr zuvor wurde (der farbige) Meredith Hunter auf dem Altamont Free Concert von einem Hells Angels-Mitglied mit mehreren Stichen getötet, als er mit einem gezogenen Revolver auf die BĂĽhne zu dringen begann, derweil gerade The Rolling Stones auf ebendieser spielten – geschĂĽtzt wie zuvor Jefferson Airplane durch die als security guards agierenden Hells Angels. Dieses Ereignis wurde gemeinhin als Ende der Hippie-Ă„ra gewertet und ist Dreh- und Angelpunkt des Dokumentarfilms “Gimme Shelter”, der dieses Ereignis schon recht frĂĽh zu Beginn als Fakt ausweist und dann zunächst mit irritierend unschuldigem Blick auf das Konzert schaut, dessen BegeisterungsstĂĽrme im Publikum, dessen exzessive Ausgelassenheit auf der BĂĽhne und im Zuschauerraum vor dem Hintergrund des bekannten Ausgangs einen seltsamen Beigeschmack gewinnen. Und bald drängen sich immer mehr Rangeleien, Raufereien und Schlägereien ins Geschehen – und keiner, auch nicht die vergötterten Stars auf der BĂĽhne, haben die Kontrolle ĂĽber das, was da seinen fatalen Lauf zu nehmen beginnt und die Gemengelage aus Blumenkindern und Hells Angels, nackter Haut, Rockmusik, Tanz, Drogen, exzessiven Tatendrang und Aggression kippen lässt. Die zumindest aus heutiger Sicht frappierenden Sicherheitsbedingungen geraten spätestens dann in den Blick der Doku, wenn Zwerin und die Maysles zeigen, wie Mick Jagger die Aufzeichnung seines Auftrittes, seiner SchlichtungsbemĂĽhungen im Vorfeld der Tötung sowie der Tötung Hunters betrachtet und einzustufen versucht. Hier kratzt “Gimme Shelter” dann auch stark am medienkritischen Film, der die Faszination der filmisch aufgezeichneten Gewalt verhandelt: ein Thema, das gerade im Horrorthriller der wilden 70er Jahre durch Filme wie “Snuff” (1971/1976), “Last House on Dead End Street” (1973/1977) oder “Cannibal Holocaust” (1980) geisterte, stets gesättigt durch gewaltreiche Bilder aus Nachrichten, Spiel- und Dokumentarfilmen der US-Gesellschaft nach ’68. “Gimme Shelter”, so könnte man meinen, steht am Anfang dieses infernalischen Kinos einer Zivilisation, die begreift, dass sie ihr Gesicht verliert…
Kuriosum am Rande: Als camera operator wirkte hier die spätere Blockbuster-Ikone George Lucas mit; in der fertigen Schnittfassung fand sein Material indes keinerlei Verwendung…

GĂĽnstig zu haben ist der Film bei Warner auf DVD: Fassungseintrag von Digby


PierrotLeFou



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