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Zombie (1978)

Die offizielle Filmkritik von Frank Trebbin

Die Angst sitzt neben Dir    

Frank Trebbin ist Autor der in mehreren Bänden erschienenen Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir", in der er sich durch das Besprechen von unzähligen Filmen aller Genres (primär Phantastik) einen Namen als Autor und Rezensent machen konnte.

Die folgende Kritik wurde am 15.12.2020 eingetragen.




Franks Bewertung des Films
(0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10)

5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne5 Sterne / 8 (aktualisiertes Review HD-VĂ–)


Im ganzen Land herrscht nationaler Notstand: Die Körper soeben Verstorbener kehren als Zombies ins Leben zurück und greifen die Menschen an. Vier Überlebende eines grausamen Massakers retten sich mit einem Hubschrauber zu einem auf dem Land gelegenen, riesigen Einkaufszentrum. Dort verschanzen sie sich, um den Kampf mit den lebenden Toten und einer umherziehenden Rockerbande, die das Chaos zu verbrecherischen Zwecken ausnutzt, aufzunehmen. Zum Schluss können zwei von ihnen fliehen…

Der von der Presse und dem Filmverleih zuerst hochgejubelte „größte Kulturschocker aller Zeiten“ ist im Verlauf der Zeit und unter Vergleich mit seinen unzähligen Epigonen ebenfalls in die Mühlen der Diskussion um Gewaltverherrlichung und „Nasty Videos“ geraten. Betrachtet man „Zombie“ aber einzeln und völlig losgelöst von seinen schlecht gemachten Nachziehern, so offenbart sich dem geneigten Zuschauer ein actionreicher, sehr harter und/aber wegweisender Meilenstein des Hardcorehorrors. Unter der inspirierten Regie George A. Romeros, der uns hier nach „Die Nacht der lebenden Toten“ den zweiten Teil seiner Zombie-Trilogie präsentiert, laufen die Darsteller in Verein mit ihren spritzigen Dialogen zu Höchstform auf. Zudem zeigt F/X-Zauberer Tom Savini die Gesamtpalette seines blutigen Handwerks. Trotz aller zeitweise überbewerteten positiven Kritiken (s. o.) – letzendlich ist der Film auch ein Kommerzprodukt – bietet „Zombie“ intelligentes, schockartiges und comichaftes Kino vom Feinsten. Obwohl in der deutschen Fassung arg gebeutelt, ist er trotzdem goutierbar. In den USA ist der Film in zwei Fassungen zu sehen: 1) die 128-minütige offizielle Verleihversion und 2) den sogenannten Director’s Cut mit einer Länge von 139 Minuten, der die ungefähre Produktionsfassung widerspiegelt (seit kurzem als UK-Kaufcassette erhältlich, 134 Minuten, Pal). Hierbei sind dann vor allem die Dialogparts erheblich länger. Die alte deutsche Verleihfassung von Marketing ist verboten worden. Die jetzt erhältliche neue, FSK-geprüfte Videofassung ist in den Gore-Szenen noch weiter geschnitten, dafür gibt es aber mehr Dialoge. Mit David Emge, Ken Foree, Gaylen Ross, David Early, Scott H. Reininger, Tom Savini u.a.

Dieser (jetzt nur schreibfehlerkorrigierte) Text ist in Band I von „Die Angst sitzt neben Dir“ 1990 veröffentlicht worden.

Anmerkung aus 2020:

Wenn auf der Verbotsliste kein Platz mehr ist, dann kommen bestimmte Filme einfach in die Kinos zurück... So oder so ähnlich träumten jahrelang (zumindest ältere) Horrorfilmfans davon, dass ihre Lieblingstitel aus längst vergangenen Jugendtagen wieder offiziell zugänglich gemacht werden würden (und man sich von obskuren, technisch fragwürdigen Bootleg-Veröffentlichungen verabschieden könnte). Tja, und schließlich brach in 2017 mit „Tanz der Teufel“ endlich der Damm der Filmverbote und so ist dann hier und jetzt in 2020 nach „Maniac“ nun auch „Zombie“ uncut und ganz legal erhältlich – Zeit also, sich den Mittelteil von George A. Romeros Lebende-Tote-Trilogie noch einmal zu betrachten.

„Zombie“ (wohlgemerkt in der von Dario Argento bearbeiteten sog. europäischen Version – also ohne den berüchtigten Helikopter-Zombie) ist ein Horrorfilm, der selbst in Anbetracht seiner heutzutage schon fast inflationär und allerorts wiedergekäuten Filmmotive (den Italo-Epigonen bis hin zu „Walking Dead“ sei dank) immer noch genug Biss hat, um nicht nur alte Fans zu begeistern sondern auch neue dazuzugewinnen. Das Szenario ist trotz einiger ganz eindeutig in den 1970er Jahren zu verortenden Details weiterhin überzeugend und dank der musikalischen Überarbeitung (Romeros US-Cut ist da weit weniger gut hörbar, weil er sogenannte library music eingesetzt hat) frischer als gedacht – vom Kult um den sehr eingängige Goblin-Soundtrack mal ganz abgesehen. Überhaupt wirkt „Zombie“ wegen seiner flotten Bildmontage, seinen durchaus vorhandenen schräg-witzigen Momenten und eben jener mitunter sehr mitreißenden Musik kein bisschen angestaubt. Die eher verhalten herauszulesende Kritik Romeros an der Konsumorientierung seiner Mitbürger damals entlockt angesichts heutiger Internet-Shop-Umsätze aber nur noch ein mildes Lächeln – was aber trotzdem beweist, wie weitsichtig der unabhängige Filmemacher wohl damals schon war (gerne möchte man wissen, wie Romero auf die momentane Situation in der Welt reagiert hätte: Pandemie, fake news und eben Amazon & Co). Und Tom Savinis Make-Up-Effekte dürften wohl angesichts heutiger eher billig und steril empfundenen CGI-Spritzereien mehr als nur ein Relikt alter Kinomagie-Zeiten sein, sind sie doch trotz des hohen Blutzolls wertneutral betrachtet ein Zeichen echter, ja, genialer Handwerkskunst. Mithin ist und bleibt „Zombie“ ein uneingeschränkt herausragender Meilenstein des Genres.

Die jetzt von Koch Film herausgebrachte, auf einer 4K-Abtastung basierende VÖ auf HD-Medium stellt, was Farbe, Schwarzwert und Schärfe angeht, die Nähe zu jenem Moment dar, als „Zombie“ zwar geschnitten aber noch ganz ohne Verbot im August 1979 das Licht der Kinos in Deutschland erblickte. Auf eine absolute Glättung des Filmkorns hat man genauso verzichtet wie auf ein künstliches Aufbohren des deutschen Mono-Tons – dafür sei hier ausdrücklich gedankt. Das einzige Manko scheint mir nur zu sein, dass man nicht das Original-Kinoplakatmotiv aufs Cover der Solo-BD gepackt sondern einem modern-nüchternen Artwork den Vorrang gegeben hat. Nun, ja, das ist meckern auf hohem Niveau. Bildformat: 1,85:1.

Ab 17. Dezember 2020 digital, als Mediabook, Special Edition, Retro-VHS-Edition, Blu-ray und DVD erhältlich.


© Selbstverlag Frank Trebbin



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